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Friedensdekade: Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung
veröffentlicht 09.10.2023
von Rita Haering
Um inmitten all der Krisen und Konflikte dem Frieden wieder nachspüren zu können, bietet die diesjährige FriedensDekade vom 12. bis 22. November 2023 eine App mit Friedensgebeten, Friedensliedern und Friedensimpulsen an.
Die Kriege in der Ukraine und in Nahost haben viele Menschen in der EKHN in ihrem Sicherheitsgefühl erschüttert. Auch im persönlichen Umfeld erleben viele, dass eine lebhafte Diskussion in einen verhärteten Streit umschlägt. Gerade in dieser Zeit der Unsicherheit ist es besonders wichtig, Wege zum Frieden zu suchen, für Frieden zu beten. Dazu ermutigt auch die Friedensdekade vom 12. bis 22. November 2023 unter dem Motto „sicher nicht – oder?“. Damit wollen die Initiator:innen Unsicherheit thematisieren und Gewissheiten in Frage stellen.
Musik aus der EKHN für die App „Peace & Pray“
Die App „Peace & Pray“ bietet täglich einen Audio-Impuls, ein Friedenslied sowie Friedensgebete. Sie kann kostenfrei in den Apple- und Google-Appstores geladen werden. Zahlreiche namhafte Impulsgeberinnen und -geber aus der römisch-katholischen wie evangelischen Kirche sind in diesem Jahr mit dabei. Die Friedenslieder dazu haben das Gießener Vocalensemble unter der Leitung von Propsteikantorin Marina Sagorski sowie der Figuralchor Dillenburg unter der Leitung von Propsteikantorin Petra Denker eingespielt. Organisiert wird „Peace & Pray“ von den Friedensbeauftragten der evangelischen Landeskirchen von Sachsen, Mitteldeutschland, der Pfalz, Hessen-Nassau und Kurhessen-Waldeck.
Impulse aus der Friedenszeitung
In der Friedenszeitung der Dekade kommen unterschiedliche Stimmen zu Wort. „Die derzeitige Politik des Krieges bis zum absoluten Sieg und die Missachtung der Kritik von Menschenrechtsaktivist:innen ist inakzeptabel und muss sich ändern. Was wir brauchen sind ein Waffenstillstand, Friedensgespräche und ernsthafte Bemühungen, die tragischen Fehler zu korrigieren, die auf beiden Seiten des Konflikts gemacht wurden.“ So lautet beispielsweise ein Statement der Ukrainischen Pazifistischen Bewegung. Als weitere Stimme erklärt Dmytro Kovbasyuk aus Odessa: „Nach dem Krieg wird viel Arbeit nötig sein um sicherzustellen, dass kein Hass entsteht.“ Weitere Impulse geben Friedensbot:innen und weitere Akteure. Auch kriegerische Auseinandersetzungen, die seltener in den Nachrichten auftauchen, werden thematisiert, wie beispielsweise im Sudan, in Äthiopien, im Jemen und Kolumbien. Zudem werden Initiativen wie „Wehrhaft ohne Waffen“ vorgestellt, die sich mit allen Mitteln des gewaltfreien Widerstands gegen Gewalt von innen und außen zur Wehr zu setzt.
Hintergrund zur FriedensDekade
Bundesweit wird die diesjährige Friedensdekade am Mittwoch, dem 22. November 2023, um 18.00 Uhr in der Klosterkirche in Cottbus eröffnet. Die Idee zur FriedensDekade stammt ursprünglich aus den Niederlanden. Dort hatte der „Interkirchliche Friedensrat“ die Friedenswoche eingeführt, um das Engagement der Kirchenmitglieder für Friedensfragen zu stärken. In West- und Ostdeutschland wurde die Idee gleichzeitig im Jahre 1980 aufgenommen und auch im wiedervereinigten Deutschland weiterentwickelt. Die FriedensDekaden haben zur Vertiefung des christlichen Friedenszeugnisses und zur Willensbildung in Gemeinden und Kirchen wesentlich beigetragen. Das Erkennungszeichen der Ökumenischen FriedensDekade ist das Symbol “Schwerter zu Pflugscharen”, das seit 1983 als Logo verwendet wird. Es steht für eine Umwandlung von aggressiven Auseinandersetzungen zum friedlichen Miteinander. Das Zeichen entstammt der alten biblischen Zukunftsvision: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“ (Micha 4,3)
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