
© Holger J. Becker-von Wolff
Kirchengemeinde Frohnhausen eröffnet Postfiliale
veröffentlicht 25.06.2025
von Peter Bernecker
Mit dem Projekt "Zentrale 15" setzt die Evangelische Kirchengemeinde Dillenburg-Frohnhausen ein starkes Zeichen für gesellschaftliches Engagement. Am Dienstag, 24. Juni 2025, wurde die Postfiliale als Begegnungsort eröffnet.
In der „Zentrale 15“ wird es künftig neben der Poststelle auch eine Begegnungsecke sowie ein Angebot für Kinder geben. Sie freue sich auf die Arbeit, sagte die Mitarbeiterin Andrea Neiß, die bei der Gemeinde für die Poststelle angestellt ist. „Es ist ein schöner Arbeitsplatz.“
Die Poststelle öffnete am Dienstagnachmittag; der Kirchenvorstand bereitete für die Besucher zur Begrüßung Waffeln, Bratwurst und Getränke vor. Schon vor der offiziellen Eröffnung standen erste Kunden vor der Tür.
Täglich zwei Stunden geöffnet
Die Postfiliale befindet sich in der unteren Etage im Gebäude in der Industriestraße 15 – daher der Name „Zentrale 15“. In dem gemütlich eingerichteten Raum stehen Tische und Stühle, es gibt eine Kinderspielecke, Kaffee und Kekse. „Wir möchten auch als Kirchengemeinde mit den Leuten in Kontakt kommen“, sagte die Mitarbeiterin im Familienzentrum der Kirchengemeinde, Anne Hain. Ein Team aus fünf Mitarbeitenden der Gemeinde unterstützt Andrea Neiß in der Post. Die Filiale hat täglich zwei Stunden geöffnet, auch samstags.
Hinter der neuen „Zentrale 15“ stehe ein Gesamtkonzept, sagte der Vorsitzende des Kirchenvorstands, Ralf Schaffner. „Wir haben bereits seit längerem festgestellt, dass die Sechs- bis Dreizehnjährigen keinen Platz im Ort haben.“ Die Gemeinde suchte deshalb dafür ein passendes Gebäude – dann stand das Gebäude in der Industriestraße 15 mit rund 300 Quadratmetern zur Vermietung frei. Als „letzter Punkt“ kam laut Schaffner hinzu, dass im März die örtliche Poststelle schloss. „Daraufhin haben wir die Überlegung durchgespielt, unten die Post einzurichten und oben die offene Kinderarbeit.“ Anne Hain ergänzte: „Irgendwie passte auf einmal alles zusammen.“ In nur anderthalb Monaten wurden die Räume umgebaut und renoviert.
Überwältigender Anklang im Ort
Die Kirchengemeinde beschäftigt insgesamt rund 80 Mitarbeitende. Sie betreibt unter anderem zwei Kitas. Vor fünf Jahren baute sie die alte Grundschule in eine barrierefreie Wohnanlage um, seit 2022 besteht ein Café mit Mittagstisch. Es gibt Workshops und Kurse für Kinder und Erwachsene, einen Werkzeug-Verleih, eine Second-Hand-Kammer. „Das Café findet einen überwältigenden Anklang im Ort“, berichtete Schaffner. Die Idee hinter all dem sei: „Wir stellen uns der Verantwortung im Dorf und wollen positiver Akteur sein, der mitgestaltet, um den Menschen zu dienen.“
In der oberen Etage der „Zentrale 15“ befinden sich ein Multifunktionsraum, Büro, Küche sowie Räume für Kinder. Dort startet im Oktober die offene Kinderarbeit. Geplant ist zudem eine Nachmittags- und Ferienbetreuung. Die Gemeinde habe eine Küche übernommen, ein Tischkicker und eine Kletterwand sollen Schaffner zufolge hinzukommen. Außerdem will die Gemeinde Nachhilfe für die Schülerinnen und Schüler anbieten. Schaffner: „Es sind viele bereit, mitzuarbeiten.“
© epd: epd-Nachrichten sind urheberrechtlich geschützt. Sie dienen hier ausschließlich der persönlichen Information. Jede weitergehende Nutzung, insbesondere ihre Vervielfältigung, Veröffentlichung oder Speicherung in Datenbanken sowie jegliche gewerbliche Nutzung oder Weitergabe an Dritte ist nicht gestattet.
Das könnte dich auch interessieren

Artenvielfalt bewahren: Empfehlenswerte Maßnahmen und Fördermittel
Schon ein Laubhaufen kann tierisches Leben retten – und mit kleinen Handgriffen kann aus jedem Kirchengarten ein Zufluchtsort für Gottes Schöpfung werden. Bis zum 31. Oktober 2025 lassen sich noch Fördermittel sichern. Eine Broschüre informiert über wirksame Maßnahmen.

Gemeinsam Verantwortung tragen: Kirche und Landesregierung im Dialog
Gerade in Zeiten multipler Krisen braucht es konstruktive Austausch. Deshalb haben sich die Evangelischen Kirchen und die Landesregierung Rheinland-Pfalz getroffen und über Migration, Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt gesprochen - mit Blick auf gute Wege für die Zukunft.

Jüdisches Neujahrsfest Rosch Haschana: Bräuche, Bedeutung und Erneuerung
Vom 22. bis 24. September 2025 feiern Jüdinnen und Juden weltweit Rosch Haschana – ein Fest des Neuanfangs, der Selbstprüfung und der Hoffnung. Ein besonderer Brauch lädt dazu ein, Belastendes symbolisch dem Wasser zu überlassen – und damit innerlich frei neu zu starten.