© DWBO, EKBO, EKHN
Wenn Meinungen aufeinanderprallen: So geht „Zusammen streiten“
veröffentlicht 17.05.2024
von Rita Haering
Mit praktischen Beispielen und Aussagen gibt die Publikation „Argumentieren to go“ hilfreiche Tipps, wie wir auch mit herausfordernden Gesprächspartnern gute Gespräche führen können. Ganz im Sinne der Kampagne „Zusammen streiten“.
Flugreise oder Lastenrad? Bratwurst oder Falafel? Einheitlichkeit oder Vielfalt? Diese und andere Fragen werden gerade zu Glaubenssätzen - zu dramatischen Triggerpunkten, die Familien spalten, Menschen ausgrenzen, Gräben in ganze Dörfer reißen. Kirche und Diakonie sagen deshalb: Das kann nicht sein. „Wie es mit unserer Demokratie weitergeht, hängt jetzt von uns allen ab,“ sagt Dr. Ursula Schoen, die Direktorin der Diakonie Berlin-Brandenburg - schlesische Oberlausitz (DWBO). Sie kommt ursprünglich aus der EKHN, zuvor war sie Prodekanin im Evangelischen Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach. Um zum Einsatz für Demokratie zu motivieren, plädieren Diakonie und Kirche dafür: Wir müssen wieder miteinander reden!
Tipps für herausfordernde Diskussionen: Argumentieren to go
Wie das funktionieren kann, zeigen die DWBO und die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) mit praxisnahen Tipps und der Kampagne „Zusammen streiten“. Einige der Materialen können auch für Hessen-Nassauer:innen interessant sein, beispielsweise das Heft „Zusammen streiten – miteinander reden, Haltung zeigen“. Es gibt mit praktischen Beispielen und Aussagen umsetzbare Tipps, wie wir mit einer persönlichen, respektvollen und christlichen Haltung gute Gespräche führen können. Zudem bietet es klare Positionen im Umgang mit extrem rechten und rechtspopulistischen Organisationen oder Parteien an. Es führt auf:
- Was man selbst zu einem guten Gespräch beitragen kann,
- wie aktiv Haltung gezeigt werden kann,
- welche roten Linien es im Umgang mit rechten Organisationen es gibt und wie damit umgegangen werden kann,
- wie man Klarheit bei einer schwierigen Gesprächssituation gewinnt,
- wann man diskutieren sollte – und wann nicht,
- wie man respektvoll diskutieren kann,
Auch die Broschüre „Verschwörungsideologie“, bei der die EKHN mitgewirkt hat, gibt es Praxistipps:
Für Kirchenvorstände hat die EKHN zudem eine Orientierungshilfe für Kirchenvorstände zum Umgang mit Rechtspopulismus herausgegeben:
Weitere Materialien und Kampagnen:
Mehr zum Thema "Demokratie"
Das könnte dich auch interessieren
Von Vielfalt, Fukushima und der Ökumene: Kirchenpräsident Volker Jung zieht Bilanz nach 16 Jahren im Amt
Die Ereignisse der vergangenen anderthalb Jahrzehnte reichen von der Finanzkrise und dem Atomunglück in Fukushima über Migrationswellen und den Klimawandel bis hin zu einer weltweiten Pandemie und Kriegen in Europa und Nahost. Im selben Zeitraum begann die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), sexualisierte Gewalt aufzuarbeiten, feierte 500 Jahre Reformation und brachte mehr Vielfalt in den Familienbegriff – begleitet von Strukturreformen. In seinem letzten Bericht vor der EKHN-Synode zieht Kirchenpräsident Volker Jung Bilanz – und erntet ausgiebigen stehenden Applaus der Synodalen.
Berichte zur Lage in Kirche und Gesellschaft
Die Gesellschaft ist im Wandel, Menschen mit unterschiedlichen Haltungen treffen aufeinander. Wie steht die Kirche zu den Entwicklungen? Zur aktuellen Lage in Kirche und Gesellschaft berichtet der Kirchenpräsident einmal pro Jahr, meist zur Frühjahrssynode.
Gastbeitrag: Was ist Klassismus - und warum geht es uns alle an?
„Peinlich, wer sich für die Schule gerade keinen Laptop leisten kann“ ist eine klassistische Beleidigung, die in einem TikTok-Video der Initiative what.politik als Beispiel für Klassismus angeführt wird. Die Initiative bereitet politische Themen für junge Menschen auf. Auch die EJHN, der Jugendverband der EKHN, widmet sich dem Thema Klassismus und fokussierte das Thema für ihre 45. Vollversammlung vom 8.-10. November 2024 unter dem Titel „Ist ja Klasse?“.