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Ein jüngerer Mann (Sozialarbeiter) berät eine Schülerin

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Es ist wichtig, dass Präventionsprogramme weiterhin die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen an Schulen stärken (Symbolbild)

Diakonie Hessen fordert Erhalt des Programms "Mental Health Coaches" an Schulen

veröffentlicht 08.12.2025

von Diakonie Hessen, Online-Redaktion der EKHN

Das Programm „Mental Health Coaches“ stärkt seit 2023 die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen an Schulen mit niedrigschwelligen Präventionsangeboten. Nun hat der Bundestag beschlossen, es zum Jahresende zu beenden – trotz steigender psychischer Belastungen. Die Diakonie Hessen warnt vor den Folgen und fordert eine Fortsetzung.

Mit dem Programm „Mental Health Coaches“ wurden ab 2023 niedrigschwellige Angebote an Schulen geschaffen, die Resilienz fördern, Lehrkräfte entlasten und Jugendlichen einen geschützten Raum für Sorgen und Ängste bieten. Über 88.000 junge Menschen haben bereits profitiert, und die Wirksamkeit ist wissenschaftlich belegt.

Trotz der Wirksamkeit hat der Bundestag entschieden, das Programm zum Jahresende zu beenden. Die Diakonie Hessen  warnt vor den Folgen: „Die Entscheidung trifft eine Generation, die nach Pandemie, Krisen und wachsendem Leistungsdruck stark belastet ist. Das Programm bot ihnen einen geschützten Raum, um Sorgen anzusprechen und Hilfe zu finden. Mit dem Ende der Förderung fallen diese wichtigen Anlaufstellen weg “, kritisiert Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen. Deshalb appelliere die Diakonie Hessen an die Politik, die Förderung seelischer Gesundheit nicht dem Rotstift zu opfern. Carsten Tag betont: "Prävention ist keine Kür, sondern eine Pflicht – gerade für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen.“

Gründe für eine Fortsetzung des Programms

  • Psychische Belastungen auf Rekordniveau: Laut Studien wie COPSY und „Jugend in Deutschland 2025“ stehen über 49 % der Jugendlichen psychisch unter Stress, 34 % fühlen sich erschöpft.

  • Entlastung für Schulen: Mental Health Coaches schließen eine entscheidende Lücke, indem sie Lehrkräfte unterstützen und Jugendlichen verlässliche Ansprechpartner bieten.

  • Wissenschaftlich belegt: Die Evaluation der Universität Leipzig zeigt: Mental Health Coaches sind wirksam, akzeptiert und dringend notwendig. Über 90 % der Beteiligten wünschen sich eine Fortsetzung.

  • Hohe Reichweite: Mehr als 2.348 Gruppenangebote und über 88.500 erreichte Jugendliche an knapp 100 Schulen bundesweit belegen den Bedarf.

  • Prävention spart Folgekosten: Jeder investierte Euro schützt Jugendliche und bewahrt die Gesellschaft vor hohen Kosten für Gesundheit, Bildung und soziale Stabilität.

Das geplante Aus des Bundesprogramms „Mental Health Coaches“ betrifft nicht nur die Kinder und Jugendlichen, sondern auch die beteiligten Anbieter wie Jugendmigrationsdienste, Träger der Jugendsozialarbeit und Kooperationsschulen. Sie wären von einem Verlust an Fachkräften und den gerade erst neu aufgebauten Strukturen betroffen. Die Diakonie Hessen warnt deshalb vor einer „kurzfristigen Projektlogik“ und macht auf die dadurch entstehende Unsicherheit beim Personal und in den Schulen aufmerksam.

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