© Gettyimages, Halfpoint
Wie können Passantinnen und Passanten obdachlose Menschen unterstützen?
veröffentlicht 29.11.2023
von Online-Redaktion der EKHN
Wer an einem wohnungslosen Menschen sieht, ist oft verunsichert: Soll ich Kleingeld in den Hut werfen? Oder nicht? Tatsächlich können Passantinnen und Passanten viel Gutes bewirken.
Wer einen obdachlosen Menschen sieht, kann sich verunsichert fühlen. Viele Passantinnen und Passaten wenden den Blick ab und eilen vorüber. Allerdings leiden viele wohnungslose unter dem Gefühl, nicht gesehen zu werden und ausgeschlossen zu sein.
Tipps für Passantinnen und Passanten
Die Mitarbeitenden der Diakonie sind in Kontakt mit vielen Menschen, die auf der Straße leben. Aufgrund ihrer Erfahrung haben sie Empfehlungen zusammen gestellt, was jede und jeder Einzelne tun kann:
1. Aufmerksam sein
Helfen geht aber auch ganz konkret, auf der Straße. Oft besteht jedoch Unsicherheit, wie eine passende Hilfe aussieht. Grundsätzlich gilt: Seien Sie aufmerksam und sehen Sie hin, wenn Sie auf einen Menschen treffen, der ungewollt und ungeschützt im Freien schläft, der hilflos ist oder sich in einer Notsituation befindet. Und zwar zu jeder Jahreszeit!
2. Sie können entscheiden: Möchten Sie etwas spenden
Fragen Sie am besten die betroffene Person, was sie braucht. Sie können fragen, welche Spende benötigt wird: Nahrung, warmer Tee, Geld, Kleidung, Mütze oder ein Schlafsack?
3. Interesse zeigen
Viele freuen sich über ein Hallo oder ein Gespräch.
4. So helfen Sie, wenn ein wohnungsloser Mensch nicht reagiert
Bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage und rufen Sie einen Krankenwagen. Im Notfall bitte nicht zögern und die 112 informieren.
5. Hilfe vermitteln
Sie können den wohnungslosen Menschen über Unterstützungsangebote in der Nähe informieren.
6. Spenden an eine Einrichtung für wohnungslose Menschen
Zuwendungen werden benötigt - bei Sachspenden und Lebensmitteln sollte darauf geachtet werden, dass es sich um Dinge handelt, die Sie selbst annehmen würden.
Video der Diakonie: Tipps, Obdachlosen zu helfen - und was Sie besser lassen sollten
Um externe Video-Inhalte wie YouTube anzuzeigen, benötigen wir Ihre Einwilligung. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Hilfe im Winter
Obachlose Menschen sind von Wetterextremen betroffen. Im Winter können eisige Minustemperaturen lebensgefährlich werden. Gespendete Decken und Schlafsäcke die Nacht erträglich machen. Auch ein warmes Getränk oder eine warme Mahlzeit hilft, wieder zu Kräften zu kommen. Mit der Aktion #wärmespenden kann jeder wohnungslose Menschen im Winter unterstützen.
Hilfe im Nofall
Wenn ein Mensch dringend Hilfe braucht, kann man einen Wärme- oder Kältebus anrufen oder die Polizei mit dem Notruf 110 informieren. Wenn der Mensch hilflos wirkt, nicht ansprechbar ist oder sich in einer anderen akuten gesundheitlichen Gefahrensituation befindet, kann die Feuerwehr/der Rettungsdienst unter 112 informiert werden.
So hilft die Diakonie: Einrichtungen und Angebote für obdachlose Menschen
Die Diakonie Hessen, aber auch andere evangelische Hilfsorganisationen bieten schnelle Hilfe in akuten Notsituationen, Übernachtungsangebote, Beratung und vieles mehr. Sie unterstützen Menschen auf dem Weg vom Leben auf der Straße bis hin zu einer eigenen Wohnung.
Das könnte dich auch interessieren
Wohnungssicherung: Wohnungskündigung erhalten – was nun?
Wer ein Brief des Vermieters mit einer Wohnungskündigung wegen Eigenbedarf oder Mietrückständen erhält, erlebt oft einen Schock. Aber mit diesem Problem sind Betroffene nicht auf sich allein gestellt. Die Fachstellen für Wohnungssicherung und der Mieterbund sind erste Anlaufstellen.
Wohnungslosigkeit betrifft zunehmend junge Leute und Senioren
Die Wohnsituation in Hessen spitzt sich weiter zu - darauf macht die Diakonie Hessen aufmerksam anlässlich des "Tages der Wohnungslosen Menschen" 2024 am 11. September. Selbst tausende Kinder und Jugendliche müssen mit ihren Eltern in Notunterkünften leben. Auch zunehmend mehr Senioren sind betroffen.