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Welche Blumen stehen für Trauer? Ein letzter Gruß von Herzen
veröffentlicht 20.05.2025
von Impulspost-Redaktion, Rita Haering
Welche Blumen passen zur Beerdigung, zur Trauerfeier oder für den Besuch am Grab? Klassisch, persönlich oder einfach schön: Hier lassen sich Inspirationen finden rund um Trauerblumen und ihre Bedeutungen.
Ein kleiner Strauß für die Trauernden, ein schlichtes Gesteck zur Trauerfeier oder ein liebevoll gebundener Kranz am Grab: Blumen sind mehr als Dekoration – sie sprechen, wo Worte fehlen. Der Brauch, Verstorbene mit Blumen zu ehren, reicht viele Jahrtausende zurück. Archäologische Funde aus der Mittelmeerregion zeigen: Schon früh waren Pflanzen Teil von Abschiedsritualen.
Auch im christlichen Glauben haben Blumen ihren Platz: So schmücken sie den Altarraum während der Trauerfeier. Die Bibel beschreibt die Vergänglichkeit des Lebens und die Vorstellung von Ewigkeit in eindrücklichen Bildern: „Ein Mensch blüht wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da. Die Gnade aber des HERRN währt von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (Psalm 103,15f., gekürzt)
Blumen können zudem die Erinnerung an geliebte Menschen wachrufen und besondere Momente lebendig halten. Manche greifen zu Blumen mit traditioneller Bedeutung, andere wählen bewusst die Lieblingsblumen der oder des Verstorbenen. Erlaubt ist, was sich richtig anfühlt – denn Trauerblumen sind heute vor allem Ausdruck persönlicher Nähe. Hier zeigen wir, bei welchen Blumen bestimmte Botschaften und traditionelle Bedeutungen mitschwingen:

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Callas – Symbol für ewiges Leben und stille Eleganz
Mit ihrer klaren, kelchförmigen Blüte und der anmutigen Erscheinung gilt die Calla als eine der edelsten Trauerblumen. Sie steht für Unsterblichkeit, Reinheit und Auferstehung – eine Bedeutung, die sich aus ihrer Verwendung in verschiedenen Kulturen und ihrer weißen Farbe ableitet. In der christlichen Symbolik wird sie oft mit dem ewigen Leben in Verbindung gebracht.

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Chrysanthemen - Zeichen der Trauer und der Zuneigung
In Europa gelten weiße Chrysanthemen als klassische Trauerblumen. Ihre schlichte Schönheit, die lange Haltbarkeit und die helle Farbe machen sie zu einem häufig gewählten Blumenschmuck bei Beerdigungen und Gedenktagen. In Deutschland und Frankreich werden sie traditionell mit Tod und Abschied verbunden – daher auch der Beiname „Todesblumen“. Zugleich stehen sie für reine Liebe, Aufrichtigkeit und ehrendes Gedenken.

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Gerbera - Lichtblick in schweren Momenten
Mit ihren leuchtenden Farben und der offenen, sonnigen Blüte bringen Gerbera Hoffnung in die oft schwere Atmosphäre des Abschieds. In der Trauerfloristik stehen sie für Lebenskraft, Freundschaft, aufrichtige Anteilnahme und Licht. Durch ihre lange Haltbarkeit hält die Gerbera die Erinnerung besonders lebendig.

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Kamillen - Zeichen für Trost, Hoffnung und Heilung
Die Kamille begleitet Menschen seit Jahrtausenden als Heilpflanze – und auch in der Sprache der Blumen trägt sie diese tröstende Kraft weiter. In der Trauerfloristik steht sie für Hoffnung, Heilung und Trost. Ihre schlichte, weiße Blüte mit dem sonnengelben Zentrum wirkt unaufdringlich und doch zugewandt. Als Blumengruß erinnert sie daran, dass Schmerz sich wandeln darf.

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Lilien - Sinnbild für den Übergang
Die Lilie gilt als eine der klassischsten Trauerblumen. Besonders die weiße Lilie symbolisiert für reine Liebe, Unschuld des Herzens und die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod. In der christlichen Tradition ist sie eng mit Maria, der Mutter Jesu, verbunden und wird als Sinnbild für Gottesnähe, Reinheit und spirituelle Hingabe verstanden. Ihre aufstrebende Form wird oft als Zeichen für den Übergang der Seele ins Licht gedeutet – ein stiller Gruß, der über das Sichtbare hinausweist.

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Nelken – Zeichen der Würde und ewiger Treue
Als klassische Beerdigungsblume ist die weiße Nelke seit langem fester Bestandteil der Trauerfloristik. Ihre schlichte Eleganz und lange Haltbarkeit machen sie zu einem verlässlichen Begleiter bei Abschied und Gedenken. Symbolisch steht sie für Treue über den Tod hinaus, reine Liebe und tief empfundene Verbundenheit.

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Rote Rosen – Ausdruck tiefster Liebe und bleibender Verbundenheit
Die rote Rose gilt als Königin der Blumen – und auch in der Trauerfloristik trägt sie diese Würde. Sie steht für innige Liebe, tiefen Respekt und eine Verbundenheit, die über den Tod hinausreicht. Gerade deshalb wird sie häufig von Partner:innen, engen Familienangehörigen oder sehr nahestehenden Menschen gewählt. Ihre kräftige Farbe und klassische Form machen sie zu einem kraftvollen Symbol eines ganz persönlichen Abschieds.

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Weiße Rosen - Sinnbild für Unschuld, Treue und Frieden
Mit ihrer zeitlosen Eleganz steht die weiße Rose für unschuldige Liebe, Treue und ehrendes Gedenken. Sie wird oft gewählt, um stille Anteilnahme auszudrücken – besonders dann, wenn Worte fehlen. In der christlichen Symbolik verkörpert sie Reinheit und das Vertrauen auf einen friedvollen Übergang.

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Vergissmeinnicht – Symbol für treuen Verbundenheit
Mit ihren kleinen, leuchtend blauen Blüten steht das Vergissmeinnicht oder Gedenkemein für Erinnerung, Treue und bleibende Nähe zum Verstorbenen. Besonders in naturnahen Sträußen kann das Vergissmeinnicht eine stimmige Ergänzung sein. Es bereichert besonders persönliche Abschiedsrituale oder dient als liebevoller Gruß auf dem Grab. In formalen Trauergestecken wird es eher selten verwendet.
Quelllen:
- Impulspost "Tauer mit mir"
- Spiegel-Online: Das älteste Blumengrab (02.07.2013)
- Die Bibel
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