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„meet2respect“ wirbt für Respekt und Verständnis
veröffentlicht 11.11.2025
von Peter Bernecker
Wie kann man Hass, Diskriminierung und Vorurteilen wirksam begegnen? Das Projekt „meet2respect“ setzt genau hier an: Menschen unterschiedlicher Religionen besuchen gemeinsam Schulklassen und treten als Tandems oder Tridems – jüdisch, muslimisch, christlich – für Respekt, Dialog und gegenseitiges Verständnis ein.
Die Begegnungen sollen Schülerinnen und Schülern einen authentischen Zugang zu den Religionen eröffnen und dazu beitragen, Stereotype abzubauen. Nach über zwölf erfolgreichen Jahren in Berlin startet die Initiative „meet2respect“ jetzt auch in Hessen. Unterstützt wird sie vom Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen, von der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie dem Zentrum Oekumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW).
Friedliches Miteinander und gegenseitiger Respekt sind möglich – und notwendig
Durch offene Gespräche und persönliches Zeugnis soll deutlich werden: Friedliches Miteinander und gegenseitiger Respekt sind möglich – und notwendig. Ergänzend werden Fortbildungen für Lehrkräfte angeboten, um interreligiöse Themen nachhaltig im Schulalltag zu verankern. Ziel des Projekts ist es, präventiv oder auch im konkreten Bedarfsfall gegen Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit zu arbeiten.
Begleitet wird das Projekt von Professorin Dr. Naime Çakir-Mattner (Justus-Liebig-Universität Gießen, Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften), die die Initiative als Fachberatung wissenschaftlich unterstützt. Die Koordination für Hessen übernimmt Pfarrer Dr. Andreas Goetze vom Zentrum Oekumene. Er organisiert den Kontakt zu Imamen, Rabbinern und Pfarrpersonen, die dann an die Schulen und in Jugendgruppen gehen. Sie können sich diese Teams einladen.
Hintergrund
Die Initiative „meet2respect“ wurde 2013 in Berlin gegründet und ist vor allem durch das Imam-Rabbi-Tandem-Modell bekannt geworden: Jüdische und muslimische Referierende besuchen gemeinsam Schulklassen, beantworten Fragen und bauen Vorurteile ab. Lehrkräfte berichten von einer nachhaltigen Wirkung – auch in schwierigen Diskussionen. Wie es eines der Imam-Rabbiner-Tandems formulierte: „Gerade jetzt gibt es sehr viele Vorurteile. Der Nahostkonflikt ist emotional sehr beladen. Wir zeigen Schülerinnen und Schülern, dass Juden und Muslime miteinander sprechen, sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam für Frieden eintreten.“



