
© Getty Images, Jacob Wackerhausen, Bist. Limb.
Demenz: Wie lassen sich Betroffene und Angehörige aus der Einsamkeit holen?
veröffentlicht 19.09.2025
von Online-Redaktion der EKHN
Demenz kann jeden treffen. Deshalb ist es so wichtig nach gesellschaftlichen und politischen Lösungen zu suchen, damit an Demenz Erkrankte und Angehörige menschenwürdig leben können. Zum Welt-Alzheimertag am 21. September bezieht der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Hessen Stellung. Der Praxistag Demenz am 29. September 2025 gibt weitere Impulse.
Praxistag Demenz am 29. September 2025
Praktische Projekte, fundiertes Fachwissen und kollegialer Austausch stehen im Mittelpunkt des Praxistages Demenz ab 9 Uhr in der Evangelischen Akademie Frankfurt. Eingeladen sind ehren- und hauptamtlich Engagierte im Bereich Demenz sowie alle, die sich für das Thema interessieren.
Zu den Projektvorstellungen gehören unter anderem die Karten der Tool-Box. Die Impulse zur demenzsensiblen Gemeinde in der EKHN laden zum Gespräch und zur Vernetzung ein.
zum Praxistag Demenz am 29. September
Menschen mit Demenz ziehen sich häufig, oft unfreiwillig, aus dem sozialen Leben zurück, Einsamkeit und Isolation sind die Folge. Die Symptome der Alzheimer-Krankheit und anderer Demenzformen stellen für Betroffene und ihre Angehörigen große Herausforderungen dar. Zudem ist das Umfeld ist nicht auf Menschen mit Demenz eingestellt. „Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, dafür Wege zu finden und diese zu gestalten“, sagt Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, zum Welt-Alzheimertag am 21. September.
Forderung nach mehr wohnortnahen und verzahnten Angeboten
Es gibt in diakonischen ambulanten, teilstationären und stationären Einrichtungen bereits vielerorts demenzsensible Angebote. Benötigt werden zudem auch mehr wohnortnahe Angebote und verlässliche Sorgenetze im Quartier – und zu deren Aufbau braucht es einen Rahmen sowie gezielte Investitionen in entsprechende soziale Infrastruktur. „Die Politik muss das Gesundheits- und Pflegesystem grundsätzlich angehen, reformieren und Rahmenbedingungen dafür schaffen, Leistungen miteinander zu verzahnen“, sagt Carsten Tag.
Maßnahmen entwickeln, um überforderte Angehörige entlasten
Auch die Angehörigen von Menschen mit Demenz haben mit Einschränkungen zu kämpfen: Wenn Unterstützung und Pflege zunehmend den Alltag bestimmen, bleibt für sie oft kaum noch Zeit für soziale Kontakte. Viele ziehen sich dann, etwa aus Scham oder Überforderung, zurück. Damit gerät nicht nur ihre soziale Teilhabe, sondern auch ihre eigene Gesundheit in Gefahr. Carsten Tag: „Lassen Sie uns auch die Angehörigen von Menschen mit Demenz nicht vergessen. Wer Menschen mit Demenz ausgrenzt, verwehrt auch den Angehörigen Teilhabe am Leben.“ Die Diakonie Hessen setzt sich dafür ein, das Umfeld von Menschen mit Demenz so zu gestalten, dass sie und ihre Angehörigen menschenwürdig leben können. Carsten Tag ermutigt: “Lassen Sie uns gemeinsam ein soziales und gesellschaftliches Umfeld schaffen, das Menschen mit Demenz Teilhabe ermöglicht, sie sensibel unterstützt und ihre sorgenden Angehörigen entlastet.“
Das könnte dich auch interessieren

Kirchengemeinde und demenziell Erkrankte: "Praxistag Demenz" und Tool-Box
Im kirchlichen Umfeld sind viele Haupt- und Ehrenamtliche immer wieder mit überraschendem Verhalten von demenziell erkrankten Personen konfrontiert. Der "Praxistag Demenz" am 29. September sowie eine Tool-Box bieten praxisnahe Unterstützung.

Praxistag sowie Tipps für Zu- und Angehörige von Menschen mit Demenz
Demenz betrifft nicht nur die Erkrankten – auch Angehörige und Nahestehende stehen vor großen Herausforderungen. Der Praxistag Demenz am 29. September bietet praxisnahes Fachwissen, alltagstaugliche Tipps und Raum für persönlichen Austausch. Ergänzend stehen bereits vorab Empfehlungen zur Selbstfürsorge sowie Impulse für einen achtsamen Umgang mit demenziell veränderten Menschen zur Verfügung.