
© Benjamin Schenk, Foto Studio Hirch
Mit einem Dankgottesdienst in der Alten Nikolaikirche und einem anschließenden Festakt in der Evangelischen Akademie beging die Innere Mission Frankfurt den Höhepunkt und Abschluss ihres Jubiläumsjahres.
175 Jahre gelebte Nächtenliebe
Unter dem Motto #175JahreNächstenliebe war es ein Jahr voller Begegnungen, Dankbarkeit und Rückblick auf eine bewegte Geschichte. Seit 175 Jahren steht der gemeinnützige Verein für soziale Kompetenz, gelebte Nächstenliebe und unermüdliches Engagement für hilfebedürftige Menschen. Seine Wurzeln reichen zurück bis zur Gründung des Gesamtvereins für Innere Mission im Jahr 1850. Dieser entstand aus verschiedenen christlichen Hilfsvereinen, inspiriert durch die Rede des Theologen Johann Hinrich Wichern auf dem ersten Evangelischen Kirchentag 1848 in Wittenberg.
Festpredigt von Kirchenpräsidentin Prof. Dr. Christiane Tietz
Der Festakt am 22. November, dem historischen Gründungsdatum der Inneren Mission Frankfurt, begann mit einem Dankgottesdienst in der Alten Nikolaikirche. Die Festpredigt hielt Frau Prof. Dr. Christiane Tietz, Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Darin dankte und gratulierte sie der Inneren Mission Frankfurt: „Seit 175 Jahren sind Sie als Menschen bei den Menschen. Sie zeigen in Ihrer alltäglichen Arbeit, dass Gottes Liebe allen Menschen gilt. Dafür sind Ihnen viele, dafür bin ich Ihnen von Herzen dankbar. Für die nächsten 175 Jahre wünsche ich Ihnen sehr herzlich Gottes Segen.“
Beim anschließenden Empfang in der Evangelischen Akademie begrüßten die Vorstände Clarissa Graz und Holger Hothum sowie der Verwaltungsratsvorsitzende Wilfried Knapp die geladenen Gäste aus Kirche, Gesellschaft, Politik und dem Vereinsumfeld.

© Benjamin Schenk, Foto Studio Hirch
Würdigungen und Grußworte
Clarissa Graz, theologische Vorständin der Inneren Mission Frankfurt, betonte die Bedeutung des Leitgedankens: „Wir sind überzeugt: es ist gut, eine Mission zu haben. Im Wortsinne her „geschickt“ zu sein in die Welt. Und die Geschicke der Welt tatkräftig, hoffnungsfroh, zupackend und geschickt mitzugestalten. Aus Liebe zum Menschen.“
Holger Hothum, kaufmännischer Vorstand der Inneren Mission Frankfurt, hob die Kontinuität der Arbeit hervor: „Wir verstehen uns auch heute noch in der Tradition unserer Gründungsidee und sind stolz, mit anderen Institutionen einen Beitrag zur sozialen Entwicklung in Frankfurt und der Region geleistet zu haben und weiterhin leisten zu können.“
Wilfried Knapp, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Inneren Mission Frankfurt, erinnerte an die Grundlagen des Vereins: „Wir sind dankbar, dass wir bis heute die Werte unserer Gründerväter und -mütter pflegen können: Würde, Respekt, Hoffnung, Zukunft und die Bereitschaft, Innovationen mutig anzugehen.“
Grußworte kamen außerdem von Frankfurts Sozialdezernentin Elke Voitl, Staatssekretärin Katrin Hechler und Dr. Kathrin Lang von der Diakonie Hessen.
Elke Voitl, Sozialdezernentin der Stadt Frankfurt, betonte die Werte der Inneren Mission: „Die Innere Mission steht seit 175 Jahren für eine Haltung, die wir auch politisch brauchen. Hinsehen, zuhören, Verantwortung übernehmen und dabei immer den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar, und im Namen der Stadt Frankfurt überbringe ich die Glückwünsche zu 175 Jahren Arbeit für eine soziale und gerechte und menschliche Stadt.“
Katrin Hechler, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend, Soziales, würdigte die Nähe der Inneren Mission zu den Menschen: „Sie sind da, wo Menschen Unterstützung brauchen, unbürokratisch, nah und zuverlässig. Sie gestalten Quartiere, entwickeln innovative Wohnformen, leisten Beratung und Begleitung für alle Lebensphasen. Sie zeigen: Sozialer Zusammenhalt entsteht nicht abstrakt, sondern in konkreten Begegnungen, wo Menschen wahrgenommen werden. Das gibt Hoffnung und zeigt, dass Zukunft für alle möglich ist. Dafür ganz herzlichen Dank!“
Dr. Kathrin Lang, Referentin des Vorstands der Diakonie Hessen, unterstrich die Bedeutung der Zusammenarbeit:
„Die Diakonie Hessen freut sich mit der Inneren Mission Frankfurt, dass sie aktiv und wirksam soziale Arbeit im Frankfurter Raum gestaltet, dass sie lebendig ist, dass sie in 175 Jahren so viele Menschen auf ihrem Lebensweg begleiten und unterstützen konnte und dies auch in Zukunft tun wird.“
Image-Film
Weitere Programmpunkte waren die Vorführung des neuen Image-Films sowie die Präsentation der Jubiläums-Festschrift „Bei den Menschen“. Sie dokumentiert die lange, bewegte Geschichte der Inneren Mission Frankfurt und zeigt, wie eng diese mit der Frankfurter Sozial-, Stadt- und Kirchengeschichte verbunden ist.
Mit dem Festakt endete dieses besondere Jahr, doch das Engagement geht weiter. Auch in Zukunft setzen sich die Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen der Inneren Mission Frankfurt dafür ein, Brücken zu bauen und Verantwortung für ein solidarisches Miteinander zu übernehmen.
Infos zum Evangelischen Verein für Innere Mission Frankfurt am Main
Der Evangelische Verein für Innere Mission Frankfurt am Main ist ein 1850 gegründeter Verein alten Rechts und Mitglied der Diakonie Hessen. Als Träger von insgesamt 36 sozialen und diakonischen Einrichtungen in den Bereichen Altenhilfe und Pflege, Sucht- und Wohnungslosenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe sowie Prostituiertenberatung verfolgt die Innere Mission Frankfurt mildtätige und gemeinnützige Ziele. Zudem betreibt der Verein mit dem Bildungszentrum für Pflege eine eigene, staatlich anerkannte Schule und unterstützt mit seiner Organisations- und Qualitätsberatung auch andere Einrichtungen.
Die Innere Mission Frankfurt beschäftigt rund 1.200 Mitarbeitende aus fast 70 Nationen.
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