© gettyimagesgo, golibo, EKHN
Pfarrdienst: Neue Leitlinien gegen sexualisierte Gewalt und andere Grenzverletzungen
veröffentlicht 19.01.2024
von Rita Haering
Die EKHN hat neue „Leitlinien gegen sexualisierte Gewalt und andere grenzverletzende Verhaltensweisen“ herausgegeben, die relevant für die Ausübung eines Amtes im kirchlichen Kontext sind - insbesondere im seelsorgerlichen Dienst.
Die neuen „Leitlinien gegen sexualisierte Gewalt und andere grenzverletzende Verhaltensweisen“ beschreiben nun konzentriert und klar die grundlegenden Werte und Normen für die Ausübung eines Amtes im kirchlichen Kontext, insbesondere bei der Beauftragung zum seelsorgerlichen Dienst. Sie sind Voraussetzung für einen verantwortlichen Umgang sowohl mit der jeweiligen Aufgabe als auch mit anvertrauten Personen und der eigenen Person.
Die Leitlinien haben einen präventiven Charakter, weil sie für mögliche Grenzüberschreitungen sensibilisieren und dabei unterstützen können, diese zu verhindern. Die Auseinandersetzung mit der Thematik soll die Besonderheiten der eigenen Rolle und die Spezifika des Auftrags – nochmals – verdeutlichen.
Die Leitlinien konkretisieren die bisherigen gesetzlichen Vorgaben und Verordnungen für jeweilige Berufs- und Dienstgruppen innerhalb der EKHN. Sie legen fest, dass Pfarrerinnen und Pfarrer eine zusätzliche Selbstverpflichtungserklärung für den Seelsorgekontext abgeben.
Das könnte dich auch interessieren
Kirche sieht Optimierungsbedarf bei Standards des geplanten Gesetzes zum Schutz vor sexualisierter Gewalt
In einer Stellungnahme werben die EKD und die Diakonie für die Aufnahme von Regelungen zu finanziellen Anerkennungsleistungen für betroffene Personen von sexualisierter Gewalt in den Gesetzesentwurf.
Schwarz: „Die Kirche muss auf der Seite der Betroffenen stehen“
Im Januar 2024 wurde die ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt in evangelischen Landeskirchen veröffentlicht. Ihr Ziel war es, systemische Risikofaktoren der evangelischen Kirche zu analysieren. Eine Erkenntnis daraus setzt die Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) nun um: Der Bedarf nach mehr Sensibilisierung ist groß.