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Feier zum 507. Jahrestag der Reformation: Bischof Kohlgraf ist Gastredner in Mainz
veröffentlicht 30.10.2024
von Volker Rahn
Ein Ausblick auf die Zukunft der Ökumene ist Thema des Festvortrages der hessen-nassauischen Reformationsfeier am 31. Oktober in der Mainzer Christuskirche. Es ist bereits das 30. Mal, dass die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) diese Feier ausrichtet.
Ein Ausblick auf die Zukunft der Ökumene ist Thema des Festvortrages der hessen-nassauischen Reformationsfeier am 31. Oktober in der Mainzer Christuskirche. An dem zentralen Festakt am 31. Oktober um 18 Uhr in der Christuskirche nehmen der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung und der Bischof des Bistums Mainz, Peter Kohlgraf, teil. Kohlgraf wird den diesjährigen Festvortrag mit einem Ausblick auf die Zukunft der Ökumene halten. Der Titel lautet: „Die Zeichen der Zeit deuten. Ein Auftrag in vielfältiger Gestalt“. Die Veranstaltung ist öffentlich und Besucherinnen und Besucher sind herzlich willkommen. Für Musik sorgt unter anderem der Bachchor Mainz.
Kirchenpräsident Volker Jung wird in diesem Jahr über das Verhältnis von Kirche und Staat predigen. Er geht dabei von Worten aus, die der Apostel Paulus an die Gemeinde in Rom geschrieben hat. Die Frage des Verhältnisses zum Staat sei für den Glauben der Christinnen und Christen zu allen Zeiten eine wichtige Frage gewesen. In der Demokratie seien alle in der Pflicht, das Gemeinwesen mitzugestalten. Kirche könne darum niemals unpolitisch sein. Mit Blick auf Artikel 1 des Grundgesetzes über die Würde des Menschen sagt Jung: „Diese Worte nehmen auf wunderbare Weise Gedanken auf, die auch in dem zu erkennen sind, was Paulus schreibt. Sie schreiben fest, dass staatliche Gewalt den Menschen zu dienen hat und nicht der Mensch der staatlichen Gewalt. Der Staat ist nicht als solcher als göttliche Ordnung zu verehren. Staatliche Gewalt ist zu achten, weil und insofern sie den Menschen dient.“ Seine Predigt beendet er mit den Worten: „Gott stärke uns durch seinen Zuspruch immer wieder neu, das Gute zu suchen und miteinander nach Gerechtigkeit und Frieden zu streben – für alle Menschen.“
Bischof Peter Kohlgraf wird die Bedeutung der Ökumene und unsere Verantwortung in der Gesellschaft betonen: „Seit vielen Jahren dürfen wir das Reformationsfest in einer ökumenischen Verbundenheit begehen, für die ich sehr dankbar bin. Das Reformationsfest ist ein Zeichen für die gemeinsame Verantwortung von uns Christinnen und Christen – unabhängig von unseren Konfessionen – in der Gesellschaft Orientierung zu bieten und glaubwürdige Zeugen unserer Hoffnung im Glauben zu sein.“
Birgit Pfeiffer, Präses der Kirchensynode, ist dankbar dafür, dass das Reformationsfest gemeinsam ökumenisch gefeiert wird: „Wir können nur miteinander Gottes Menschenliebe in dieser Welt sichtbar machen und in Vielfalt glauben und handeln. Das wird durch die Festrede von Bischof Kohlgraf zum Reformationstag wunderbar zum Ausdruck gebracht.“
Seit 1994 veranstaltet die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau einen Festakt anlässlich des Reformationstags. Bei der Feier blickt stets eine bekannte Persönlichkeit mit einem besonderen Fokus auf das protestantische Leben in der Gesellschaft. Bislang zählten unter anderem der frühere DDR-Ministerpräsident Lothar de Mazière, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, oder die ZDF-Sportreporterin Claudia Neumann zu den Referierenden.
Über die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN)
Zum Gebiet der EKHN gehören weite Teile von Mittel- und Südhessen mit dem Rhein-Main-Gebiet sowie ein Teil von Rheinland-Pfalz inklusive Mainz. Die EKHN zählt rund 1,3 Millionen Mitglieder. Kirchenpräsident ist Volker Jung, Präses der Kirchensynode ist Birgit Pfeiffer. Wie alle evangelischen Kirchen ist die EKHN getragen nicht nur vom Engagement der rund 20.000 Hauptamtlichen, sondern vor allem von den fast 60.000 Ehrenamtlichen, die sich in Kirchenvorständen, in der Gemeindearbeit und in spezialisierten Funktionen wie der Notfallseelsorge engagieren. Zur EKHN gehören zahlreiche Einrichtungen wie beispielsweise rund 600 Kindertagesstätten. Das evangelische Sozial- und Gesundheitswesen ist darüber hinaus u.a. in der Regionalen Diakonie in Hessen und Nassau organisiert, einer 100prozentigen Tochtergesellschaft der EKHN. Die EKHN hat lutherische und reformierte, liberale und pietistische Traditionen. Diese geistliche und gesellschaftliche Vielfalt gibt der EKHN ihr besonderes Profil. Weitere Informationen gibt es im Profil der EKHN.
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