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Tag der Schöpfung - Wertschätzung für die Natur
veröffentlicht 11.08.2025
von Rita Haering
Der ökumenische Tag der Schöpfung im September bietet eine gute Gelegenheit, Gottes Schöpfung neu zu entdecken und zu schützen.
Der „Tag der Schöpfung“ ist ein ökumenischer Aktionstag, der Christinnen und Christen dazu einlädt, Gottes Schöpfung bewusst wahrzunehmen, zu feiern und zu schützen. Jedes Jahr im Spätsommer verbindet er spirituelle Impulse mit gesellschaftlicher Verantwortung. Im Zentrum steht die Frage: Wie gehen wir mit der Erde und unseren Mitgeschöpfen um? Der Tag ruft dazu auf, innezuhalten, die Schönheit von Gottes Schöpfung zu würdigen und konkrete Schritte für einen nachhaltigen Lebensstil zu gehen. Der „Tag der Schöpfung“ ist eingebunden in die im Christentum begangene ökumenische Schöpfungszeit vom 1. September bis zum Gedenktag des Heiligen Franz von Assisi am 4. Oktober. 2025 wurde der Tag der Schöpfung unter anderem im Opel-Zoo im Taunus gefeiert.
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) unterstützt die Vorbereitungen für den "Tag der Schöpfung". Er hat zum Ziel, dass die Bewahrung der Schöpfung nicht nur ein theologisches Anliegen bleibt, sondern praktische Wirkung entfaltet – in Gemeinden, in der Politik und im Alltag. Dabei werden Themen wie die Klimakrise und andere ökologische Herausforderungen aufgegriffen.
Wann kann der Tag der Schöpfung gefeiert werden?
Der ökumenische „Tag der Schöpfung“ wird traditionell am ersten Wochenende im September begangen. Diese zeitliche Orientierung ermöglicht eine gemeinsame Feier im Spätsommer, ohne ein festes Datum vorzugeben.
Kirchengemeinden und ökumenische Gruppen haben dabei Gestaltungsspielraum: Sie können Veranstaltungen zum „Tag der Schöpfung“ im Zeitraum zwischen dem 1. September und dem 4. Oktober durchführen. So lässt sich Rücksicht auf lokale Gegebenheiten und bereits geplante Termine nehmen – und gleichzeitig die Verbindung zur internationalen Schöpfungszeit stärken, die in diesem Zeitraum stattfindet.
Darum geht es am ökumenischen „Tag der Schöpfung“
Ziel ist es, im Sinne der Bewahrung der Schöpfung gemeinsam und heilsam zu handeln. Das bedeutet:
-
Die Schöpfung zu achten und zu schützen,
-
den Menschen als Teil der Schöpfungsgemeinschaft zu verstehen und
-
Gottes Werk in seiner Schönheit und Gottgeschaffenheit neu zu entdecken.
Der "Tag der Schöpfung" geht ursprünglich auf eine Initiative der orthodoxen Kirchen zurück. 1989 hatte der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel vorgeschlagen, in jedem Jahr Anfang September gemeinsam „zum Schöpfer der Welt" zu beten. Auf dem zweiten Ökumenischen Kirchentag in München (2010) wurde der ökumenische Schöpfungstag schließlich ausgerufen.
Aktivitäten rund um den "Tag der Schöpfung":
Der "Tag der Schöpfung" bietet besondere Gelegenheiten:
- Gemeinschaft zu erleben: Bei ökumenischen Feiern treffen sich Gleichgesinnte, genießen zusammen, beten gemeinsam und können sich über nachhaltige Lebensweisen austauschen.
- Bei inspirierende Veranstaltungen mitzumachen: Ökumenische Gottesdienste, Pilgerspaziergänge, Mitmach-Aktionen für Kinder gehören oft zum Programm.
- Aktiven Umweltschutz zu betreiben: Besucher:innen erhalten Ermutigung und Anregungen, zum Schutz der Pflanzen und Tiere, um für die Bewahrung der Schöpfung aktiv zu werden.
„Um umzukehren und Gewalttätigkeit zu heilen, werden wir uns unserer Angewiesenheit auf die Erde neu vergewissern müssen – wir kommen im Gegensatz zu ihr ohne sie nicht aus.“
Friedrich Weber (1949 - 2015), evangelischer Theologe und Landesbischof
Die Kirchen ermutigen gleichzeitig die gesellschaftlichen Player, aktiv für die geschenkte Natur einzutreten. Diese Anliegen greifen der Schöpfungstag und die daran anschließende vierwöchige Schöpfungszeit auf:
Die mehrwöchige Schöpfungszeit
Die darauf folgende, meist vierwöchige Schöpfungszeit lädt dazu ein, sich mit schöpfungstheologischen und umweltethischen Fragen auseinanderzusetzen. Sie regt dazu an, über eigene Handlungsmöglichkeiten nachzudenken – ganz im Sinne des afrikanischen Sprichworts:: „Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“
Schöpfung - ein ökumenisches Gebet
Nicht alle haben die Möglichkeit oder Zeit, an einer Veranstaltung während der Schöpfungszeit teilzunehmen. Dann können diese Gebetsworte dabei unterstützen, in das Thema Schöpfung einzutauchen:
Gemeinsam mit den Christen Europas beten wir für die Schöpfung:
Gott, Schöpfer, du Ewiger:
Die Erde hast du erschaffen,
die sichtbare und die unsichtbare Welt
mit all ihren Geschöpfen.
In Ehrfurcht stehen wir vor dir,
geschaffen, die Schöpfung zu bewahren und sie dir darzubringen. Gemeinsam, Geschöpfe unter Geschöpfen,
bringen wir unser Lob vor dich.
Gott, Jesus Christus, du Erlöser:
Durch deine Menschwerdung bist du in die Schöpfung eingetreten.
In dir ist die geschaffene Welt mit dem ewigen Gott versöhnt.
Vor dir erkennen wir unsere Verantwortung
gegenüber unseren Mitgeschöpfen und
der ganzen belebten und unbelebten Erde.
Wir bekennen, an deiner Schöpfung schuldig zu werden,
wenn wir nur an uns und unsere Lebensweise denken.
Deine Schöpfung bringt ihre Klage,
unser Vergehen,
vor dich.
Gott, Heiliger Geist, du Atem:
Durch deine Kraft erneuerst du die Schöpfung.
Du schaffst Leben,
immer wieder neu.
Wir danken dir,
dass du uns daran Anteil gibst und
unsere Gaben gebrauchen willst,
um die Schöpfung zu bewahren und ehrfürchtig in ihr zu leben.
Zusammen mit der ganzen Schöpfung
bringen wir unseren Dank vor dich.
Amen.
(Quelle: ACK Sachsen)
Fragen rund um den "Tag der Schöpfung"
Die ACK
In Deutschland - und auf dem Gebiet Hessen-Nassaus - ist eine Vielzahl christlicher Kirchen und Konfessionen aktiv. Insgesamt 25 Kirchen sind als Mitglieder und Gäste in der Arbeitsgemeinschaft Chrislicher Kirchen in Deutschland (ACK) versammelt. Auch die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), die EKD, die römisch-katholische Kirche, orthodoxe Kirchen und Freikirchen gehören dazu. Die Mitglieder bekennen sich zur Heiligen Schrift, zu Jesus Christus und verpflichten sich zum gemeinsamem Zeugnis und Handeln. Dazu gehören:
- Begegnung,
- gemeinsames Gebet,
- theologische Gesprächs,
- der Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung, das Eintreten für verfolgte Christen weltweit
- sowie der Einsatz zu den Schritten auf dem Weg zur sichtbaren Einheit der Kirche Jesu Christi.
Quellen:
- www.oekumene-ack.de
- Heft: ACK: Gott du hilfst Menschen und Tieren 2025
- Mitteilung der EKKW zum 'Tag der Schöpfung 2024
- Heft: ACK: Gottes Schöpfung feiern: Ökumenischer Tag der Schöpfung
- Heft: ACK: Gottesdienstheft zum Ökumenischen Tag der Schöpfung 2024, Lass jubeln alle Bäume des Waldes
- Website der ACK Hessen und Rheinhessen
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