Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Igel im bunten Laub

© gettyimages, callingcurlew23

Igel überwintern in Haufen aus Reisig und Laub oder speziellen Igelhäusern

Artenvielfalt bewahren: Empfehlenswerte Maßnahmen und Fördermittel

veröffentlicht 17.09.2025

von Online-Redaktion der EKHN

Schon ein Laubhaufen kann tierisches Leben retten – und mit kleinen Handgriffen kann aus jedem Kirchengarten ein Zufluchtsort für Gottes Schöpfung werden. Bis zum 31. Oktober 2025 lassen sich noch Fördermittel sichern. Eine Broschüre informiert über wirksame Maßnahmen.

In Deutschland sind rund 35 Prozent der heimischen Tierarten und 30 Prozent der Pflanzenarten bestandsgefährdet. Selbst vertraute Arten wie die Feldlerche verschwinden zunehmend aus unserer Landschaft. Doch es gibt Hoffnung. Dr. Maren Heincke, Referentin für den Ländlichen Raum im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, betont: „Schon mit kleinen Maßnahmen kann man viel bewirken. Ein einfacher Laubhaufen in einer wilden Gartenecke kann zum Winterquartier für mehrere Tierarten werden.“
Die Bewahrung der Schöpfung gehört zu den Grundpfeilern christlicher Verantwortung. Kirchengemeinden, kirchliche Einrichtungen und engagierte Einzelpersonen können aktiv zum Erhalt der biologischen Vielfalt beitragen – direkt vor der eigenen Haus- oder Kirchentür.

Förderung für kirchliche Grundstücke – jetzt Antrag stellen

Die EKHN unterstützt Projekte zur Förderung der Artenvielfalt mit Fördermitteln bis zu 700 Euro. Antragsschluss ist der 31. Oktober 2025. Förderfähige Maßnahmen:

  • Blumenwiesen, Kräuterbeete, insektenfreundliche Stauden
  • Nistkästen, Fledermauskästen, Insektenhotels
  • Markierungen gegen Vogelschlag an großen Fenstern
  • Begrünung von Dächern und Fassaden
  • Projekte im Bereich „Lebensraum Kirchturm“

Know-how für die Praxis: Broschüre mit Tipps

Mit welchen Maßnahmen Artenvielfalt auf kirchlichen Grundstücken erhöht werden kann, zeigt die Broschüre „Kirche und Biodiversität – Verantwortung für die Schöpfung“, die von der Naturschutz-Initiative initiiert wurde. Praxiserfahrene Biologen haben die Tipps zusammengestellt:

Erste Tipps für mehr Biodiversität – einfach umsetzbar

Grünflächen gestalten:

  • Trockenresistente Bäume wie Felsenbirne oder Esskastanie erhalten oder pflanzen
  • Mulchen von Beeten zur Feuchtigkeitsbindung und Bodenpflege
  • Extensiver Rasen mit Blumeninseln statt englischem Zierrasen
  • Begrünung von Dächern und Fassaden für mehr Lebensraum
  • Tiertränken aufstellen, Wasser täglich wechseln
  • Steingärten vermeiden – sie fördern Hitze und schaden dem Bodenleben
  • Regenwasser nutzen – z. B. über Zisternen
  • Flächen entsiegeln – Wege und Parkplätze durchlässig gestalten
  • Baum- oder Beetpatenschaften außerhalb des eigenen Grundstücks übernehmen

Robuste Pflanzen für extreme Wetterlagen:

  • Felsenbirne, Esskastanie, Wildrosen
  • Sanddorn, Königskerze, Fetthenne
  • Salbei, Glockenblume

Wichtig: Standortbedingungen wie Licht und Bodenqualität beachten.

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