Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Buchholz mit Gitarre auf der Bühne

© Anna Hortien

Mit Liedern und Texten gab Autor und Künstler Martin Buchholz den Teilnehmenden Impulse zum Thema Hoffnung.

Impuls- und Begegnungstag „Spirituelle Kirche 2030“

veröffentlicht 08.10.2025

von Peter Bernecker

Zum zweiten Mal trafen sich Haupt- und Ehrenamtliche der EKHN zu einem Impuls- und Begegnungstag am 2. Oktober in Nieder-Weisel.

Von Anna Hortien

Der Transformationsprozess „ekhn2030“ ist in vollem Gang. Neben den strukturellen Veränderungen braucht es dabei auch eine Weiterentwicklung der kirchlichen Arbeit.
„Wie kann Gottes heilsame Gegenwart erfahren werden in unserer gemeinsamen Suche nach einer neuen Gestalt von Kirche?“ Mit diesem Gedanken begrüßten Pfarrer Johannes Misterek und Pfarrer Thomas C. Müller die Teilnehmenden zum zweiten Impuls- und Begegnungstag „Spirituelle Kirche 2030“ in Nieder-Weisel.

Der Tag war eine Kooperationsveranstaltung zwischen dem Zentrum Verkündigung der EKHN und dem Geistlichen Zentrum der Johanniter Nieder-Weisel im Evangelischen Dekanat Wetterau.
Die Idee dazu entstand aus der Rückmeldung vieler Engagierter, dass die geistliche Perspektive im Transformationsprozess „ekhn2030“ derzeit zu wenig präsent sei. Nach der starken Resonanz im vergangenen Jahr wurde der begonnene Weg mit dem zweiten Impuls- und Begegnungstag fortgesetzt. Rund 160 Haupt- und Ehrenamtliche aus der gesamten EKHN nutzten den Tag, um sich geistlich zu stärken, sich auszutauschen und Anregungen und Impulse mitzunehmen. Pröpstin Dr. Anke Spory, die einen Gruß der Kirchenleitung überbrachte, freute sich, dass so viele Menschen gekommen waren.

Blick ins Kirchenschiff der Komturkirche

© Anna Hortien

Buchholz mit Gitarre auf der Bühne

© Anna Hortien

Blick in den Veranstaltungssaal in Richtiung Bühne

© Anna Hortien

Blick ins Kirchenschiff der Komturkirche

© Anna Hortien

Buchholz mit Gitarre auf der Bühne

© Anna Hortien

Blick in den Veranstaltungssaal in Richtiung Bühne

© Anna Hortien

Blick ins Kirchenschiff der Komturkirche

© Anna Hortien

Buchholz mit Gitarre auf der Bühne

© Anna Hortien

Blick in den Veranstaltungssaal in Richtiung Bühne

© Anna Hortien

Abschlussandacht in der Komturkirche

Mit Liedern und Texten gab Autor und Künstler Martin Buchholz den Teilnehmenden Impulse zum Thema Hoffnung.

Rund 160 Haupt- und Ehrenamtliche aus der gesamten EKHN nutzten den Begegnungstag "Spirituelle Kirche", um sich geistlich zu stärken.

Geistlich leben in Zeiten radikaler Umbrüche

Nach der Morgenandacht begann der Tag mit einer praktischen Übung: In kleinen Gruppen wurden die Teilnehmenden zum „Bibelteilen“ angeleitet – einer einfachen Methode, über einen Bibeltext ins Gespräch zu kommen.

Das Schwerpunktthema in diesem Jahr lautete: „In der Hoffnung bleiben – geistlich leben in Zeiten radikaler Umbrüche.“
Dazu war Autor und Künstler Martin Buchholz zu Gast. Mit Liedern und Texten gab er den Teilnehmenden Impulse zum Thema Hoffnung. Er habe das Gefühl, aktuell sei für viele „Karsamstagszeit“ – „wo altvertraute Sicherheiten nicht mehr tragen und neue Hoffnung nicht in Sicht ist.“ Die aktuelle Situation in der Welt sei ernüchternd. Aber, betonte er: „Leben ist Ansichtssache – und die Frage ist: Wo schauen wir hin?“

Mit Multiple-Choice-Fragen lenkte Buchholz den Blick auf das bereits Erreichte: In den letzten 25 Jahren hat sich der Anteil der in extremer Armut lebenden Weltbevölkerung deutlich mehr als halbiert. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung in der EU ist von 26 % im Jahr 2013 auf 47 % im Jahr 2024 gestiegen. Vor zehn Jahren habe das niemand für möglich gehalten.

Zur christlichen Hoffnung zitierte er den Theologen Jürgen Moltmann:
„Hoffnung ist die aktive Kraft, die uns heute befähigt zu handeln und die Gegenwart gemeinsam zu verändern. Weil wir auf die Verheißung Gottes vertrauen, können wir heute schon kleine Schritte tun.“

Das Argument „Du kannst sowieso nichts machen“ entkräftete Buchholz mit Geschichten aus der Bibel, die vielfach von Chancen der Umkehr und des Neuanfangs erzählen. Vom Karsamstag kam er schließlich zum Advent, der zum Erinnern an die Zukunft einlade:
„Die Weihnachtsgeschichte schenkt auch heute neue Hoffnung und eine Zukunft für morgen. So wie damals wird es wieder sein, dass der Tag kommen wird, an dem Gott alle Tränen trocknet.“

Workshops und spirituelle Praxis in der Kirche

Nach dem Vortrag konnten die Teilnehmenden Fragen an den Referenten sowie an Diakonin Inge Lehrbach-Bähr und Dekan Andreas Friedrich stellen, die als Podiumsgäste unter Moderation von Journalistin Sabine Langenbach Auskunft über persönliche Hoffnungsquellen gaben.

Am Nachmittag starteten die Workshops, die die persönliche Spiritualität ebenso wie spirituelle Dimensionen kirchlicher Prozesse behandelten. Die Teilnehmenden konnten das Herzensgebet ausprobieren, etwas über das Handauflegen als uralte christliche Praxis erfahren oder lernen, mit dem Körper zu beten.

Es gab auch die Möglichkeit, sich auf einen kurzen Pilgerweg zu begeben oder die Kraft des Segens zu erfahren. Vorgestellt wurden außerdem Exerzitien im Alltag als geistliche Gemeinschaft auf Zeit, kurze Gottesdienstformate für den Nachbarschaftsraum sowie der Bibliolog als spielerischer Zugang zur Bibel.
Auch wurde die Frage erörtert, wie Spiritualität ins Klassenzimmer passt. Weitere Impulse gab es zur Gremienspiritualität – etwa, wie der Heilige Geist in Diskussionen und Entscheidungsprozessen spürbar gemacht werden kann.

Abschluss und Ausblick: Hoffnung, die trägt

Zur Abschlussandacht in der Komturkirche, bei der vier Teilnehmende ihre Eindrücke des Tages schilderten, griff Dekan Volkhard Guth in seinem „Wort auf den Weg“ noch einmal das Thema Hoffnung auf – angelehnt an die Jahreslosung 2026:
„Gott spricht: Siehe, ich mache alles neu.“

Musikalisch begleitet wurde der Tag von Manuel Schienke (Referat Popularmusik, Zentrum Verkündigung der EKHN).
Im Vorbereitungskreis arbeiteten neben Pfarrer Johannes Misterek und Pfarrer Thomas Müller, Pfarrer Jürgen Schweitzer, Pfarrerin Heinke Willms, Pfarrerin Ursula Wendt, Pfarrer Joachim Neethen, Sabrina Schmid und Anna-Luisa Hortien mit.

Eine Fortsetzung der Veranstaltung ist bereits geplant

Am 2. Oktober 2026 findet der nächste Begegnungstag im Geistlichen Zentrum Nieder-Weisel statt – mit Kirchenpräsidentin Prof. Dr. Christiane Tietz.

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