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Ewigkeitssonntag: Raum für Trauer, Erinnerung und Hoffnung
veröffentlicht 18.11.2025
von Online-Redaktion der EKHN
Wer einen geliebten Menschen verloren hat, findet am Ewigkeitssonntag (Totensonntag) Raum für Trauer und Erinnerung. In evangelischen Gottesdiensten und in einer Online-Andacht werden die Namen der Verstorbenen verlesen. Trost kann dabei der christliche Glaube spenden, durch die Hoffnung, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist.
Am Ewigkeitssonntag (Totensonntag), dem 23. November 2025, finden viele Menschen Raum für Trauer, Erinnerung und Hoffnung. In evangelischen Gottesdiensten werden die Namen der Verstorbenen des vergangenen Jahres verlesen und für sie gebetet. Damit wird am Ende des Kirchenjahres deutlich gemacht, dass Menschen bei Gott aufgehoben und Trauernde nicht allein sind. Besonders für Angehörige und Freund:innen Verstorbener bietet dieser Tag einen stärkenden und würdevollen Rahmen, um sich mit dem Verlust auseinanderzusetzen und der Liebe zu einem geliebten Menschen Ausdruck zu verleihen. Auch online gibt es ab 18 Uhr eine Online-Andacht mit Chat, in der gemeinsam erinnert, getröstet und gehofft werden kann.
Abschied vor Neubeginn: Der Ewigkeitssonntag im Kirchenjahr
Der Ewigkeitssonntag, auch Totensonntag genannt, ist ein Gedenktag in den evangelischen Kirchen Deutschlands. Im Mittelpunkt stehen Abschied, Erinnerung und die christliche Hoffnung auf ein Leben über den Tod hinaus. Zwar ist der Tag kein gesetzlicher Feiertag, doch er hat einen festen Platz im Kirchenjahr: Er bildet den Abschluss des liturgischen Jahres und wird am letzten Sonntag vor dem Advent gefeiert. Mit dem ersten Advent beginnt das Kirchenjahr dann von Neuem.
Frage nach dem Sinn des Todes
Der Tod bewirkt Trauer und Schmerz bei den Hinterbliebenen. Mögleicherweise taucht bei den Trauernden gerade am Ewigkeitssonntag wieder die Frage nach dem "Wozu" auf. In voller Härte traf diese Frage auch den evangelischen Pfarrer Dietrich Bonhoeffer, als er von den Nazis 1945 hingerichtet wurde. Kurz zuvor soll er einem Mitgefangenen den Auftrag gegeben haben, dem Bischof von Chichester einen letzten Gruß auszurichten: "Das ist nicht das Ende, sondern der Beginn des Lebens." Wozu also der Tod? Menschen sterben, um zu leben und endgültig die zu werden, die sie sind: einmalig, unverwechselbar, geliebt und sinnerfüllt.
„„Gott wird mit ihnen sein, wird ihr Gott sein; und wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein.“ “
Offenbarung 21,3-4
Christ:innen glauben daran, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist, dass Gott jenseits der Zeit neues Leben schenkt - in der Ewigkeit. Die Ewigkeit ist Gottes Zeit. Was das bedeutet und wie das ist, entzieht sich der menschlichen Vorstellungskraft.
Es ist aber der Grund für die Hoffnung, dass die Verstorbenen bei Gott geborgen sind und Gottes Frieden erfahren, wo alles Leiden, alle Schmerzen, alle Gewalt, alle Ungerechtigkeit ein Ende haben.
Die evangelische Kirche betont, dass diese hoffnungsvolle Botschaft auch auf Friedhöfen und in den Ritualen der Bestattung allgegenwärtig ist. Sie hilft trauernden Menschen, mit dem Schmerz und dem Verlust ihrer Liebsten umzugehen
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