Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Ulrike Scherf

© Volker Rahn

Die Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf in Frankfurt

Pflege am Limit: Diakonie-Kampagne für Reformen und Wertschätzung

veröffentlicht 11.05.2025

von Rita Haering

„Pflege ist systemrelevant. Behandeln wir sie aus so.“ Damit macht die Diakonie Hessen aufmerksam auf die Kampagne zur Verbesserung der Pflege und beteiligte sich an der Übergabe einer Petition. Sie erhebt Forderungen an die Politik und lädt zu einer Social-Media-Aktion ein. Auch die Stellvertretende Kirchenpräsidentin ist beteiligt. Denn: Pflege geht uns alle an.

Die Pflegebranche steht unter enormem Druck: Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt, doch immer weniger Menschen entscheiden sich für einen Beruf in der Pflege. Zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai soll die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Situation gelenkt werden – auf die Herausforderungen, aber auch auf die Arbeit all jener, die Pflegebedürftige tagtäglich unterstützen. Um die Situation in der Pflege zu verbessern, hatte die Diakonie zur Unterzeichnung der Petition „Mach Dich #StarkFuerPflege!“ aufgerufen, die am Tag der Pflege übergeben wurde. Die Diakonie-Bundesvorständin Elke Ronneberger überreichte gemeinsam mit zahlreichen Pflegekräften, Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Verbände sowie pflegenden Angehörigen diese Petition an Dr. Martin Schölkopf, Leiter der Abteilung Pflegeversicherung des Bundesgesundheitsministeriums. Mehr als 143.000 Menschen fordern darin eine umfassende Pflegereform. Die Petition fordert konkrete Maßnahmen wie die Einführung einer Vollversicherung, eine bessere Absicherung pflegender Angehöriger und die Entlastung Pflegebedürftiger durch transparente und zugängliche Pflegeleistungen.

Dramatische Situation in der Pflege erfordert Reformen

Die Diakonie Hessen zeigt anhand der Statistik deutlich, wie dringend Reformen sind: 423.400 Pflegebedürftige stehen 90.000 Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen in Hessen gegenüber. Pflegeeinrichtungen sind zunehmend gezwungen, Anfragen abzulehnen, während hohe Eigenanteile Betroffene finanziell belasten. Deshalb hält die Diakonie Hessen umfassende Reform ist unausweichlich. Das unterstützt auch Ulrike Scherf, die Stellvertretende Kirchenpräsidentin der EKHN: „Wir wissen: Immer mehr Menschen werden auf Pflege angewiesen sein.“ Deshalb brauche es laut Ulrike Scherf alle Anstrengungen, Mitarbeitende zu gewinnen, zu qualifizieren und zu binden. Sie vertritt auch die Auffassung, dass es dafür „gute politische Rahmenbedingungen und deutlich weniger bürokratische Auflagen braucht.“

Forderungen der Diakonie für eine bessere Pflege

Um die Pflege nachhaltig zu verbessern, sind laut Diakonie Hessen folgende Maßnahmen notwendig:

  • Grundlegende Reform der Finanzierung und Strukturen, um Versorgung sicherzustellen.
  • Attraktivere Bedingungen für Pflegeberufe, damit mehr Menschen sich für diesen Weg entscheiden.
  • Digitalisierung und Innovationen fördern, um Abläufe effizienter zu gestalten und Sektorengrenzen abzubauen.
  • Bürokratie abbauen und Vertrauen stärken, damit Pflegende sich auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren können.
  • Ausbau der Infrastruktur und energetische Versorgung, um Pflegeeinrichtungen zukunftsfähig zu machen.

Social-Media-Kampagne: Deine Stimme zählt!

Portrait von Ulrike Scherf in einem locker gezeichneten Herz

© Diakonie Hessen

Ulrike Scherf, die Stellvertretende Kirchenpräsidentin sagt anlässlich des Tages der Pflege: "Pflege ist wichtig, weil sie zeigt, wie menschlich unsere Gesellschaft ist."

In einer Social-Media-Kampagne zeigen aktuell viele Menschen ihre Unterstützung für die Forderungen der Diakonie. Die Aktion macht deutlich, wie wichtig gute Rahmenbedingungen für den Pflegebereich sind. Mit dabei ist auch Ulrike Scherf, stellvertretende Kirchenpräsidentin der EKHN.
„Pflege ist wichtig, weil Pflege zeigt, wie menschlich eine Gesellschaft ist“, sagt Ulrike Scherf auf unserem Instagram-Kanal . Mit ihrem Statement will sie Pflegende für ihren Einsatz würdigen und wertschätzen.
Weiter sagt sie: „Wir wissen, dass immer mehr Menschen auf Pflege angewiesen sein werden. Deshalb braucht es Anstrengungen, Mitarbeitende zu gewinnen, zu qualifizieren und zu binden. Dafür braucht es gute politische Rahmenbedingungen und deutlich weniger bürokratische Auflagen.“

An der Mitmach-Aktion auf Social Media kann sich jede:r Interessierte beteiligen. Die Diakonie stellt Grafiken mit Satzanfängen zur Verfügung, die ergänzt werden sollen – entweder in Form eines kurzen Reels oder als Beitrag mit Foto. In diesem Fall wird der zu vervollständigende Satz im Posting-Text aufgegriffen.
Die Beiträge sollten dann auf dem privaten Social-Media-Kanal veröffentlicht und die Diakonie getaggt werden.

Podcast zur Pflegereform: „Unerhört.Gesund“

Im neuen Podcast der Diakonie Hessen diskutieren Expert:innen die dringend benötigte Pflegereform. Gastgeberin Christiane Gahr spricht mit Sonja Driebold (Leiterin der Abteilung Gesundheit, Alter, Pflege der Diakonie Hessen), Wilfried Wesemann und Anna Leonhardi vom Deutschen Evangelischen Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. über Lösungsansätze und Herausforderungen.

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