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Dietrich Bonhoeffer: Sein Glaubensbekenntnis und die Suche nach Halt in Krisenzeiten
veröffentlicht 09.04.2025
von Online-Redaktion der EKHN
Wo finde ich Halt, wenn das Leben erschüttert wird? Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer fand im Glauben eine Stärke, die ihn in den dunkelsten Zeiten getragen hat. Sein Glaubensbekenntnis inspiriert bis heute Menschen, die in Krisen Orientierung suchen.
Manchmal geraten wir in Situationen, die uns den Boden unter den Füßen wegziehen. Wie können wir in solchen Momenten neuen Halt finden? Vor dieser Herausforderung stand auch der evangelische Theologe und Gegner des Nazi-Regimes, Dietrich Bonhoeffer. Im Winter 1942/43 tobte der Zweite Weltkrieg und Dietrich Bonhoeffer reflektiert seine Erfahrungen während der zehn Jahre nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten. In seinem Elternhaus in Berlin-Charlottenburg schreibt er den Aufsatz „Nach zehn Jahren". Darin sind auch „Einige Glaubenssätze über das Walten Gottes in der Geschichte“ enthalten, die heute oft als das Glaubensbekenntnis Bonhoeffers bezeichnet werden. Bis heute geben sie vielen Menschen Kraft:
Glaubensbekenntnis von Dietrich Bonhoeffer:
Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.
Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.
Quelle:
Dietrich Bonhoeffer: Nach zehn Jahren, in: Widerstand und Ergebung, Prolog
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