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Wichtiges vor dem Lebensende erledigen: Telefonaktion, Service und Empfehlungen
veröffentlicht 04.11.2025
von Hans Genthe, Online-Redaktion der EKHN
Was bleibt, wenn ich gehe? Viele Menschen stellen sich diese Frage im Alter. Drei kostenfreie Telefonaktionen bieten ab dem 18. November juristische Beratung zu Vorsorge, Patientenverfügung und Erbrecht – durch Fachanwälte und einen Notarassessor. Infos, Termine und ergänzende Materialien lassen sich auf der folgenden Seite finden.
Zwischen Spaziergängen, Arztbesuchen und Gesprächen kann mit fortschreitendem Alter eine Frage immer mehr ins Bewusstsein kommen: „Was bleibt von mir, wenn ich gehe?“ Wenn das eigene Ende in den Blick gerät, fordert es oft eine sehr persönliche und emotionale Auseinandersetzung über das Sterben. Bei vielen entsteht auch das Bedürfnis, Wichtiges zu regeln und zu ordnen. Vielleicht gibt es Nachkommen, welche die eigenen Werte, Erfahrungen und Erinnerungen auf ihre Weise weitertragen, vielleicht fehlen sie auch. Darüber nachzudenken und zu sprechen, ist oft nicht leicht, deshalb unterstützen dabei die Initiativen „Was bleibt“ und „Nicht(s) vergessen“ mit einem Vorsorgeordner und Materialien. Die Impulse auf dieser Seite sind zusätzlich eine Ermutigung zum Austausch im Familien- und Freundeskreis. Zudem werden praxisnahe Serviceangebote und Empfehlungen gegeben.
Kostenfreie Telefonaktion rund um Vorsorge und Erbrecht
Doch gerade bei der Beschäftigung mit Themen wie Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung oder Erbrecht tauchen oft neue Fragen auf. Deshalb bietet die Initiative „Was bleibt“ eine Telefonaktion mit Fachanwälten und einem Notarassesor zu Verfügung. Die Beratung ist für Fragesteller:innen in der genannten Zeit kostenfrei. Alle fünf Ansprechpartner:innen unterstützen dieses Angebot unentgeltlich:
- Telefonnummer: 0800 600 800 3
- jeweils von 9 bis 15 Uhr
- Termine:
- Dienstag, 18. November 2025
- Mittwoch, 11. März 2026
- Mittwoch, 11. November 2026
- Online-Infos zur Telefonaktion
epd-Video: Unfall oder schwere Krankheit - diese Dinge können Sie vorher regeln
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Schon jetzt vorbereiten: Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
Auch wer mitten im Leben steht, gesund ist und voller Energie, sollte sich mit dem Thema Vorsorge beschäftigen. Denn ein Unfall oder eine plötzliche Erkrankung kann dazu führen, dass man nicht mehr ansprechbar ist – und andere Entscheidungen treffen müssen. Eine frühzeitige Regelung hilft, die eigenen Wünsche zu sichern und Angehörige zu entlasten.
Zur persönlichen Vorsorge gehören zwei zentrale Dokumente:
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Die Patientenverfügung legt fest, wie man bei schwerer Krankheit medizinisch behandelt werden möchte. Sie regelt unter anderem, ob und wie lange lebenserhaltende Maßnahmen angewendet werden sollen.
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Die Vorsorgevollmacht bestimmt, wer im Fall der Entscheidungsunfähigkeit rechtliche und finanzielle Angelegenheiten übernehmen darf. So lässt sich sicherstellen, dass vertraute Personen im eigenen Sinne handeln können.
Service: Informationen zur Vorsorge und Ausstellung
Irgendwann kommt eine Lebensphase auf uns zu, in der wir uns mit den letzten Dingen befassen. Zu zentralen Themen informieren neben der kostenfreien Telefonaktion eine Website sowie ein Vorsorgeordner mit dem Titel "Nicht(s) vergessen" sowie die Wanderausstellung "Was bleibt."
Empfehlungen, um wichtige Dinge vor dem Sterben in die Wege zu leiten
Es warten auch ganz praktische Aufgaben, die noch organisiert werden sollten. So lassen sich noch einige Weichen in eine stimmige Richtung stellen, beispielsweise wenn es um den eigenen Nachlass geht. Zudem entlastet eine gute Organisation die Angehörigen. Du selbst entlastest dich auch, wenn alles geregelt ist. Welche Dinge du vorab planen kannst, haben wir für dich zusammengefasst.
Organspende: Eine persönliche Entscheidung mit großer Wirkung
Auch die Frage nach einer möglichen Organspende verdient Aufmerksamkeit. Anders als in vielen anderen Ländern gilt in Deutschland das Zustimmungsmodell: Verstorbene sind nicht automatisch Organspender, solange sie dem nicht ausdrücklich zugestimmt haben.
Jede und jeder kann sich selbst für oder gegen eine Organspende entscheiden – und damit einen wichtigen Beitrag leisten, denn Spenderorgane werden dringend gebraucht.
Bei dieser Entscheidung ist es hilfreich, nicht nur die eigenen Gefühle zu bedenken, sondern auch die Perspektive der Angehörigen. Denn Abschiede am Sterbebett vor einer Organspende verlaufen anders als im häuslichen Umfeld – emotional wie organisatorisch.



