Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Joggende Frau in einer städtischen Umgebung, auch Bäume sind zu sehen

© gettyimages, andrii zorii, Regierungspräsidium (RP) Darmstadt

Wie werden wir in Zukunft in südhessischen Städten und Ortschaften leben? Junge und ältere Einwohnerinnen und Einwohner werden in wenigen Jahren unmittelbar erfahren, wie in seinem Umfeld der Regionalplan umgesetzt wird. Deshalb können sie den Zeitraum nutzen, in dem sie die Möglichkeit haben, Stellung zu den Plänen zu beziehen.

Mitreden beim Regionalplan Südhessen: Wie soll sich die eigene Umgebung verändern?

veröffentlicht 22.10.2025

von Rita Haering, Maren Heincke

Der Regionalplan Südhessen zeigt, wie sich Wohn- Gewerbegebiete, die Infrastruktur und Landschaftselemente entwickeln könnten. Bis zum 15. Dezember besteht die Chance, mitzureden und mitzugestalten – und damit Demokratie konkret zu leben. Auch kirchliche Initiativen können sich einbringen.

Viele Menschen in Südhessen erleben den angespannten Wohnungsmarkt und sanierungsbedürftige Infrastruktur oft unmittelbar. Jetzt gibt es die Chance, mitzugestalten, denn der Regionalplan Südhessen liegt bis zum 28. November 2025 öffentlich aus. Der offizielle Name des Karten- und Planungswerkes lautet: „Regionalplan Südhessen und Regionaler Flächennutzungsplans für den Ballungsraum Frankfurt / Rhein-Main“. Entscheidend ist: Die Meinung von Bürgerinnen und Bürger dazu wird gehört, denn sie können Stellungnahmen abgeben. Davor lohnt es sich, die Planungsentwürfe anzuschauen. Sie verdeutlichen, wie sich das unmittelbare Wohngebiet oder das Viertel rund um die Arbeitsstelle ändern könnte: Darf das Nachbargrundstück bebaut werden? Soll es eine bessere Anbindung an das Schienennetz geben? Wer mehr dazu wissen möchte, kann hier nachschauen:

Warum der Regionalplan Südhessen wichtig ist

Südhessen gehört zu den dynamischsten Regionen Deutschlands: Mit rund vier Millionen Einwohner:innen und über 70 Prozent des hessischen Bruttoinlandsprodukts ist der Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main ein wirtschaftliches Schwergewicht. Doch das Wachstum bringt Herausforderungen mit sich: Wohnungsmangel, steigende Mieten, Hitzeperioden und veraltete Infrastruktur.

Der Regionalplan will hier gegensteuern – mit klaren Vorgaben für neue Wohn- und Gewerbegebiete, bessere Verkehrsanbindungen und mehr Klimaschutz. Insgesamt sind 5.500 Hektar neue Flächen vorgesehen, davon 3.900 Hektar für Wohnraum und 1.600 Hektar für Gewerbe. Offenflächen sollen als Frischluftschneisen erhalten bleiben.

So können Stellungnahmen abgegeben werden

Jede und jeder hat die Möglichkeit, sich zu beteiligen. Eigene Stellungnahmen können noch bis zu zwei Wochen danach, also bis zum 15. Dezember 2025 abgegeben werden. Zu beachten ist:

  • Es können Gesamtstellungnahmen abgeben werden oder bloß zu einzelnen Beteiligungsgegenständen.
  • Falls man sich zu mehreren Flächen äußern will, empfiehlt sich die Abgabe von mehreren separaten Stellungnahmen.
  • Man kann als Privatperson oder als Organisation eine Stellungnahme abgeben.
  • Es gibt ein Interaktives Kartenfenster, in dem man punktgenau seine Anmerkungen zuordnen kann.

Wem das Beteiligungsportal zu kompliziert ist, kann seine Stellungnahme außerdem per Email abgeben

Kirchen als mögliche Verständigungsorte

Pläne wie diese versuchen, unterschiedliche Interessen zu verbinden, dennoch wird auch über den aktuellen Regionalplan Südhessen und den Flächennutzungsplan für die Ballungsraum Rhein-Main diskutiert. Beispielsweise befürchten Kommunen, dass ihre kommunale Planungshoheit zu sehr beschränkt wird. Umweltschützer kritisieren hingegen das Ausmaß der geplanten Flächenneuinanspruchnahme.

Suchet der Stadt Bestes!

Jeremia 29,7

Maren Heincke, Referentin für den ländlichen Raum im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, sieht gerade für kirchliche Initiativen eine besondere Möglichkeit: „Im Sinne der `#Verständigungsorte´ können Kirchengemeinden, Nachbarschaftsräume oder Dekanate Menschen mit unterschiedlichen Interessen miteinander ins Gespräch zu bringen – im Sinne des Gemeinwohls.“ Übrigens: Es wird eine zweite Beteiligungsphase erfolgen, bevor im Jahr 2028 mit endgültigen Entscheidungen der Regionalversammlung Südhessen zu rechnen ist.

Um in das Thema einzuführen, bietet das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung demnächst einen Zoom-Workshop an, über die genauen Daten wird demnächst informiert.

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