Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Brücke vor Warschauer Skyline

© Getty Images, dzika mrowka

Kirchen bauen weitere Brücken der Verständigung in Warschau anlässlich der Veröffentlichung der Ostdenkschrift vor 60 Jahren

60 Jahre Ostdenkschrift – Versöhnung in Zeiten der Unruhe

veröffentlicht 04.10.2025

von Kathrin Mantey

Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche und Politik kamen am 3. und 4. Oktober 2025 in Warschau zusammen, um 60 Jahre nach der Ostdenkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland und dem Brief der polnischen Bischöfe Impulse für Verständigung, Demokratie und Werteorientierung neu zu deuten.

Am 3. und 4. Oktober 2025 wurde in Warschau an die Veröffentlichung der Ostdenkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland sowie an den Brief der polnischen Bischöfe an ihre deutschen Amtsbrüder von 1965 erinnert. Unter dem Motto „60 Jahre später: Versöhnung in Zeiten der Unruhe“ kamen Vertreter*innen aus Kirchen und Politik beider Länder zusammen, um an die wegweisenden Impulse der damaligen Zeit zu erinnern und sie in die Gegenwart hinein zu deuten.

Viele Menschen an einem Konferenztisch

© Zentrum Oekumene

Gruppenbild

© Zentrum Oekumene

Drei Menschen vor einer Kirche, in der Mitte Kirchenpräsidentin Tietz

© Zentrum Oekumene

Christiane Tietz wird von einem Mann interviewt, dazwischen ein Tisch

© Zentrum Oekumene

Christiane Tietz und Marcin Hintz unterhalten sich, beide tragen Kollar

© Zentrum Oekumene

Gruppenbild mit drei Menschen, die Kirchenpräsidentin trägt einen Kollar und einen violetten Blazer

© Zentrum Oekumene

Drei Menschen bei einer Podiumsdiskussion

© Zentrum Oekumene

Vier Menschen auf dem Podium, eine Frau mit Kollar hält das Mikrofon und spricht

© Zentrum Oekumene

Zwei Männer begrüßen sich beide im Anzug

© Zentrum Oekumene

Christiane Tietz

© Zentrum Oekumene

Gruppe Geistlicher im Altarraum und auf Kirchenbänken

© Zentrum Oekumene

Viele Menschen an einem Konferenztisch

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Gruppenbild

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Drei Menschen vor einer Kirche, in der Mitte Kirchenpräsidentin Tietz

© Zentrum Oekumene

Christiane Tietz wird von einem Mann interviewt, dazwischen ein Tisch

© Zentrum Oekumene

Christiane Tietz und Marcin Hintz unterhalten sich, beide tragen Kollar

© Zentrum Oekumene

Gruppenbild mit drei Menschen, die Kirchenpräsidentin trägt einen Kollar und einen violetten Blazer

© Zentrum Oekumene

Drei Menschen bei einer Podiumsdiskussion

© Zentrum Oekumene

Vier Menschen auf dem Podium, eine Frau mit Kollar hält das Mikrofon und spricht

© Zentrum Oekumene

Zwei Männer begrüßen sich beide im Anzug

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Christiane Tietz

© Zentrum Oekumene

Gruppe Geistlicher im Altarraum und auf Kirchenbänken

© Zentrum Oekumene

Viele Menschen an einem Konferenztisch

© Zentrum Oekumene

Gruppenbild

© Zentrum Oekumene

Drei Menschen vor einer Kirche, in der Mitte Kirchenpräsidentin Tietz

© Zentrum Oekumene

Christiane Tietz wird von einem Mann interviewt, dazwischen ein Tisch

© Zentrum Oekumene

Christiane Tietz und Marcin Hintz unterhalten sich, beide tragen Kollar

© Zentrum Oekumene

Gruppenbild mit drei Menschen, die Kirchenpräsidentin trägt einen Kollar und einen violetten Blazer

© Zentrum Oekumene

Drei Menschen bei einer Podiumsdiskussion

© Zentrum Oekumene

Vier Menschen auf dem Podium, eine Frau mit Kollar hält das Mikrofon und spricht

© Zentrum Oekumene

Zwei Männer begrüßen sich beide im Anzug

© Zentrum Oekumene

Christiane Tietz

© Zentrum Oekumene

Gruppe Geistlicher im Altarraum und auf Kirchenbänken

© Zentrum Oekumene

Im Gespräch mit Bischof Jerzy Samiec (links), daneben von links Dariusz Bruncz, Wolfram Langpape, Kathrin Mantey, Christina Schnepel, Prof. Dr. Kirchenpräsidentin Christiane Tietz, Bischof Christian Stäblein, Ulrich Schöntube. Thema ist die aktuelle Situation in der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen und in der EKBO und EKHN

Bischof Stäblein (2. v. links) und die Kirchenpräsidentin Prof. Dr. Christiane Tietz (2. von rechts) mit Bischof Samiec und seiner Frau nach dem gemeinsamen Abendessen.

Stadtführung im ehemals zerstörten Stadtkern

Prof. Dr. Christiane Tietz, Kirchenpräsidentin der EKHN, m Interview mit Dr. Dariusz Bruncz für das Portal www.ekumenizm.pl.

Prof. Dr. Christiane Tietz, Kirchenpräsidentin der EKHN, im Gespräch mit Bischof Marcin Hintz vor Beginn der Konferenz

Prof. Dr. Christiane Tietz, Kirchenpräsidentin der EKHN, freut sich mit Dr. Dariusz Bruncz (rechts), Bischof Marcin Hintz über den Austausch in Warschau

Prof. Dr. Christiane Tietz, Kirchenpräsidentin der EKHN, während des Podiumsgespräches mit Dr. Dariusz Bruncz, Bischof Marcin Hintz (rechts)

Oberkirchenrätin Christina Schnepel, Leiterin des Zentrum Oekumene und Ökumenereferentin der EKHN, als Stimme aus dem Publikum zur Frage nach wertebasierter Politik. Neben ihr von rechts Andrzej Friske, Cornelia Piper, Krysztof Miszcak.

Bodo Ramelow (links) begrüßt Wladyslaw Teofil Bartoszewski

Prof. Dr. Christiane Tietz, Kirchenpräsidentin der EKHN, spricht über die Bedeutung der Konferenz

Der festliche Gottesdienst zum Abschluss in der Trinitatiskirche in Warschau: Bischof Jerzy Samiec hatte über Johannes 13, 34-35 gepredigt

Begegnung und Vorbereitung

Bereits am Vorabend traf die Delegation der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in Warschau ein. Sie bestand aus Kirchenpräsidentin Prof. Dr. Christiane Tietz, Oberkirchenrätin Christina Schnepel, Leiterin des Zentrum Oekumene und Ökumenereferentin der EKHN, sowie Kathrin Mantey, Referentin für die Partnerkirchen in Europa und USA am Zentrum Oekumene. Nach einem Stadtrundgang und einem Besuch im Lutherischen Zentrum kam es zu einem ersten Austausch mit Bischof Jerzy Samiec. In einem Gespräch mit dem Journalisten Dr. Dariusz Bruncz, der später auch die Diskussion am Konferenztag moderierte, beschrieb Kirchenpräsidentin Tietz die Bedeutung der Ostdenkschrift für den heutigen Dialog.

Konferenz im Sejm

Am Samstag, den 4. Oktober, fand die zentrale Gedenk- und Zukunftskonferenz im polnischen Parlament statt. Rund 90 geladene Gäste aus Kirche, Politik und Zivilgesellschaft waren anwesend. Nach Grußworten von Bischof Jerzy Samiec, von der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischöfin Kirsten Fehrs, von Sejm-Vizepräsident Piotr Zgorzelski und von Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow stehen zwei Diskussionsrunden im Mittelpunkt: 

  • Die Rolle der Kirchen im Versöhnungsprozess
    An dieser Gesprächsrunde nahmen Bischof Prof. Marcin Hintz von der Christlichen Theologischen Akademie in Warschau und Kirchenpräsidentin Christiane Tietz teil. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Kirchen in einer zunehmend säkularen Gesellschaft zugleich Räume des Zuhörens eröffnen und klare Stellung für Demokratie und Menschenrechte beziehen können.
  • Internationale Politik auf der Grundlage von Werten
    Diskutiert wurde mit Prof. Krzysztof Miszczak von der Wirtschaftshochschule Warschau, dem Historiker Prof. Andrzej Friszke von der Polnischen Akademie der Wissenschaften und Cornelia Pieper von der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit. Im Zentrum stand die Frage, welche Rolle Werteorientierung in Zeiten von Krieg, Extremismus und Populismus spielen kann.

Übertragung der Konferenz in Sejm: 60 Jahre später - Versöhnung in Zeiten der Unruhen am 4.10.2025

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Historische Verantwortung und aktuelle Fragen

Immer wieder wurde in den Redebeiträgen deutlich: Die Ostdenkschrift bleibt ein Meilenstein auf dem Weg zur deutsch-polnischen Versöhnung. Sie zeigt, dass mutige Schritte der Verständigung auch in schwierigen Zeiten möglich sind und Orientierung für Gegenwartsfragen wie Krieg, Frieden, Migration oder die Gefahr religiös motivierten Nationalismus geben können.

Die EKHN erinnerte dabei auch an ihre langjährigen Partnerschaften mit polnischen Kirchen, die bereits durch Martin Niemöller in den 1950er Jahren angestoßen wurden. Gemeinsame Projekte wie Bildungsreisen, Freiwilligendienste oder die Arbeit des Vereins Zeichen der Hoffnung – Znaki Nadziei e.V.“ sind konkrete Ausdrucksformen dieser lebendigen Beziehung.

Geistliche Akzente

Neben den Debatten gehörten auch geistliche Impulse zum Programm: eine Andacht mit Bischof Christoph Stäblein von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, die Unterzeichnung einer neuen Partnerschaftsvereinbarung zwischen seiner Kirche und der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, ein Konzert des Kammerchors der Berliner Domkantorei sowie ein polnisch-deutscher Gottesdienst mit Predigt von Bischof Jerzy Samiec.

Polnisch-deutscher Gottesdienst am 5. Oktober 2025

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