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Der Weihnachtsbaum als hoffnungsvoller, festlicher Klassiker - und seine Alternativen
veröffentlicht 03.12.2025
von Online-Redaktion der EKHN
Anhängern: Er steht für Freude, weihnachtliche Stimmung, Tradition und Hoffnung. Doch immer mehr Menschen suchen nach günstigen und nachhaltigen Alternativen. Andere fragen sich: Welche Bedeutung steckt eigentlich hinter dem Weihnachtsbaum?
Für viele gehört der festlich geschmückte Weihnachtsbaum einfach dazu. Der Duft von Tannennadeln, seinen liebevoll gestalteten Christbaum-Anhängern und strahlende Kinderaugen machen Weihnachten besonders. Rund 30 Millionen Bäume werden jedes Jahr in Deutschland verkauft – ein Zeichen dafür, wie tief der Brauch verwurzelt ist. Doch immer mehr Menschen fragen sich: Geht das auch nachhaltiger?
Die Bedeutung des Weihnachtsbaumes
Traditionell symbolisiert der grüne Nadelbaum mitten im Winter Lebenskraft und Hoffnung. Diese Bedeutung verstärkt das Weihnachtsfest, an dem die Geburt Jesu gefeiert wird, denn dieses Ereignis vermittelt ebenfalls Hoffnung. Die ersten Christbäume in unserem Sinne sind vermutlich um 1600 im Elsass aufgestellt worden: geschmückt mit Süßigkeiten und Äpfeln. Auch die Bibel kennt den „Baum des Lebens“ (1. Mose 2,9). Rote Kugeln erinnern bis heute an die Paradiesfrüchte. Die Lichter am Baum erinnern an die Bedeutung Jesu als „Licht der Welt“ und stehen damit auch für Solidarität, Nächstenliebe und das Positive, das in unser Leben einzieht.
Alternativen zum klassischen Weihnachtsbaum:
Wer bewusst feiern möchte, findet heute viele Möglichkeiten. Ob für kleine Wohnungen, ökologische Ansprüche oder sparsame Haushalte – für jede Situation gibt es den passenden Baum:
- Bio-Weihnachtsbaum: Mit Siegeln wie FSC, Naturland oder Bioland – ohne Pestizide, regional angebaut.
- Weihnachtsbaum im Topf: Mehrfach nutzbar, später im Garten auspflanzbar.
- Mietbaum: Anbieter liefern und holen den Baum nach Weihnachten wieder ab – praktisch und ressourcenschonend.
- Geschmückter Strauß mit Tannengrün: drapiert in Baumform, platzsparend, kostengünstig, trotzdem festlich.
- Holz-Deko-Baum: Langlebig, kreativ gestaltbar, ideal für Pure Living-Wohnkonzepte.
- Keinachtsbaum: Holzstange mit Löchern für frischen Zweigen, erinnert bei geschicktem Stecken der Zweige an einen "echten" Weihnachtsbaum, allerdings keine Bewässerungsmöglichkeit.
- Upcycling-Ideen: Leitern, Bücher oder Stoffe als „Zero-Waste-Bäume“.
- Nicht empfehlenswert: Plastikbaum – schlechte Ökobilanz, energieintensive Produktion, lange Transportwege.
Hintergrund: die Geschichte des Weihnachtsbaum und seine Verbindung zum christlichen Glauben
Wie kommt es, dass Bäume eine spirituelle Bedeutung haben?
Seit Jahrtausenden symbolisiert der Baum in vielen Kulturen und Religionen das Leben, vor allem immergrüne Gewächse, die ihre Blätter oder Nadeln auch im Winter nicht abwerfen. Schon die alten Kelten sahen darin eine Brücke zum Jenseits, denn zum einen reichen die Wurzeln der Bäume tief in die Erde und zum anderen ragen die Zweige in den Himmel. Auch die fast 3.000 Jahre alte Schöpfungserzählung der Bibel vom „Baum des Lebens“, den Gott mitten im Paradiesgarten gedeihen lässt (1.Mose 2,9).
Noch in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt, pflegten die Menschen den Brauch, Lorbeerzweige ins Haus zu holen. Doch dagegen erhoben Päpste Einspruch, denn aus ihrer Sicht war es unvereinbar mit dem christlichen Glauben, immergrünen Pflanzen eine „dämonische“ Lebenskraft zuzusprechen. Doch diese Verbote verfehlten ihr Ziel: Die Menschen schmückten auch weiterhin ihre Häuser von Advent bis Mariä Lichtmess mit grünen Zweigen und Girlanden. Grün galt und gilt als Farbe der Hoffnung.
Seit wann gibt es den Weihnachtsbaum?
Wann aus den losen, grünen Zweigen ganze Bäume wurden, lässt sich aus heutiger Sicht nicht mehr genau bestimmen. Die ersten Christbäume in unserem Sinne sind vermutlich um 1600 im Elsass aufgestellt worden und wurden mit Süßigkeiten und Äpfeln geschmückt. Zunächst in Süddeutschland und dann vor allem in den protestantischen Regionen verbreitete sich der Brauch sehr rasch.
Goethe beschreibt 1774 in seinem Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ „das paradiesische Entzücken der Kinder“ angesichts des „aufgeputzten Baumes mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln“. Bekannt ist ebenfalls Theodor Storms Erzählung „Unter dem Tannenbaum“, in der er das Aufstellen und Schmücken des Christbaumes ausführlich beschreibt.
Seit wann hat sich der Brauch des Weihnachtsbaumes in der Welt verbreitet?
Im 19. Jahrhundert trat der Weihnachtsbaum dann seinen Siegeszug um die Welt an: Deutsche Einwanderer brachten ihn mit nach Amerika. Berühmte Christbäume stehen auch auf dem Petersplatz in Rom und auf dem Trafalgar Square in London – und natürlich auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt.
Lassen sich Krippe und Weihnachtsbaum miteinander verbinden?
Anfangs konnten sich in Deutschland katholische Gläubige wenig für den Christbaum begeistern. Sie hatten schließlich längst ihre Krippen und das Aufstellen eines Baumes wirkte auf die Menschen in katholisch geprägten Regionen unsinnig und sogar heidnisch. Entweder Krippe oder Weihnachtsbaum, lautete ihre Devise. Dieser Gegensatz markierte die Grenze zwischen den beiden Konfessionen. Überwunden wurde diese Trennung erst mit dem Krieg Deutschlands gegen Frankreich im Jahr 1870. Die Einigkeit darin, Deutsche zu sein, war auf einmal stärker als der Unterschied zwischen den Bekenntnissen: Der Christbaum, der im Kriegsjahr in allen Soldatenquartieren stand, wurde so zu einem „deutschen“ Symbol.
In die katholischen Kirchen schaffte es der Christbaum dann allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute stehen längst bei vielen Familien eine Krippe und ein Weihnachtsbaum im Wohnzimmer. Bei einigen haben zusätzlich die Wichtel Einzug gehalten.
Welche biblischen Geschichten tragen dazu bei, die christliche Bedeutung des Weihnachtsbaumes zu erklären?
Durch das Tannengrün und die roten Kugeln greift der Weihnachtsbaum die Idee des biblischen Paradiesgartens auf – in dem laut Bibel der „Baum des Lebens“ und der „Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen“ gestanden haben sollen. In der Schöpfungsgeschichte wird erzählt, dass Gott Adam und Eva aus dem Paradies verbannt hatte, da sie von der verbotenen Frucht des „Baumes der Erkenntnis des Guten und des Bösen“ gegessen hatte (1. Mose 3). An die Paradiesfrüchte erinnern heute die roten Kugeln am Weihnachtsbaum, die Äpfel symbolisieren. Nach christlicher Vorstellung öffnet Gott die Tür zum Paradies wieder durch die Geburt Jesu, dem Sohn Gottes. „Seinetwegen öffnet Gott wieder die Tür zum Paradies, die hinter ihnen, dem ersten Menschenpaar, ins Schloss gefallen war“, erklärt Pröpstin Crüwell die christliche Vorstellung. Diesen Aspekt haben im Mittelalter Paradiesspiele veranschaulicht, die ursprünglich am 24. Dezember aufgeführt worden sind. Bis heute erinnert der Weihnachtsbaum daran, dass das Schloss zum Paradies wieder geöffnet werden kann. Doch die Tür lasse sich nur von innen öffnen, „von jenem, der allein unsere Sehnsucht nach Heil und Frieden und Glück wirklich stillen kann. Und der um uns weiß und wie es um unser Menschenherz bestellt ist. Deswegen legt er uns doch das Kind in die armselige Futterkrippe“, so Pröpstin Crüwell.
Wie trägt die Beleuchtung des Christbaumes zu seiner Bedeutung bei?
Eine weitere Verbindung zum christlichen Glauben bewirkt die Beleuchtung des Weihnachtsbaumes. Das Licht symbolisiert das Positive, das in das Leben der Menschen einziehen kann. Im Christentum symbolisiert es Jesus Christus, dem Licht der Welt. Es steht für Solidarität, Nächstenliebe, für die Verantwortung füreinander.
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