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Vor 80 Jahren: Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki
veröffentlicht 04.08.2025
von Peter Bernecker
Die Ereignisse von Hiroshima und Nagasaki mahnen bis heute zur Abrüstung und zum Frieden. Andacht und Veranstaltungen.
Am 6. und 9. August 1945 wurden die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki durch den Abwurf von Atombomben nahezu vollständig zerstört. Es war das erste – und bislang einzige – Mal, dass Atomwaffen in einem Krieg eingesetzt wurden. Der Abwurf durch die USA markierte einen Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit: Er beendete zwar den Zweiten Weltkrieg im Pazifik, kostete aber über hunderttausend Menschen das Leben und hinterließ tiefe Wunden, die bis heute nachwirken.
80 Jahre später erinnern wir uns nicht nur an das unermessliche Leid der Opfer, sondern auch an die Verantwortung, die mit nuklearer Technologie einhergeht. Die Ereignisse von Hiroshima und Nagasaki mahnen bis heute zur Abrüstung und zum Frieden – in einer Welt, die weiterhin von militärischen Konflikten und atomarer Aufrüstung bedroht ist.
Andacht in Wiesbaden
Um dieser Katastrophe zu gedenken, lädt die Evangelische Kirche in Wiesbaden am Samstag, 9. August, um 10.30 Uhr zu einer Gedenk-Andacht in die Ringkirche. Von 11.02 Uhr bis 11.07 Uhr werden die Glocken der Ringkirche läuten, um daran zu erinnern, dass um 11.02 Uhr die zweite Atombombe über Nagasaki abgeworfen wurde. Bilder, Worte und Musik vergegenwärtigen in der Andacht das Grauen. Es gibt Gelegenheit zum Gedenken, zum Gebet und zum Trost.
Austellung in Darmstadt
um Gedenken an die schrecklichen Ereignisse von 1945 und zur Stärkung eines atomwaffenkritischen Dialogs in der Zivilgesellschaft bieten das Evangelische Dekanat Darmstadt und das Darmstädter Friedensforum von August bis November eine Reihe von Veranstaltungen an.
Zum Auftakt beteiligen sich evangelische und katholische Kirchengemeinden in Darmstadt und Umgebung, indem sie ihre Kirchenglocken jeweils zur Uhrzeit der beiden Atombombenabwürfe von 1945 am Mittwoch, 6. August, um 8.15 Uhr und am Samstag, 9. August, um 11.02 Uhr für fünf Minuten läuten. An diesen beiden Tagen finden außerdem Führungen durch den Atombunker unter dem Karolinenplatz statt, die jedoch bereits ausgebucht sind.
Zwei Ausstellungen auf dem Luisenplatz (ab 18. August) sowie im Justus-Liebig-Haus (ab 27. August), eine vierteilige Filmreihe im Programmkino rex sowie Vorträge, eine szenische Lesung und Diskussionsveranstaltungen zur wissenschaftlichen Vertiefung und zur Frage nach der ethischen Verantwortung von Wissenschaft bilden die weiteren Bausteine des Projekts.
Erklärung der Evangelischen Friedensarbeit und Justitia et Pax "80 Jahre Hiroshima"
Zum 80. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki betonen die katholische Deutsche Kommission Justitia et Pax und die Evangelische Friedensarbeit in der EKD die Notwendigkeit, das Ziel einer atomwaffenfreien Welt nicht aus den Augen zu verlieren. „Die vielen Opfer mahnen uns und verpflichten zugleich“, erklären Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und Landesbischof Friedrich Kramer. Beide unterstreichen, dass die Kirchen den Einsatz und auch die Androhung atomarer Waffen stets kritisch abgelehnt haben.