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© Getty Images, irina strelnikova

Klimaschutzmaßnahmen verstärken

COP30 in Belém 2025: Wie Christ:innen und Kirchengemeinden mit Gebet und Aktion Klimaschutz stärken können

veröffentlicht 07.11.2025

von Rita Haering

Vom 10. bis 21. November 2025 trifft sich die Welt in Belém (Brasilien) zur COP30 – der entscheidenden Klimakonferenz nach zehn Jahren Pariser Abkommen. Doch die Bilanz ist ernüchternd: Die globalen CO₂-Emissionen sinken nicht schnell genug. Drei Zentren der EKHN unterstützen die Idee, bei Gottesdiensten und Veranstaltungen das "Gebet für unsere Erde" gemeinsam zu sprechen. Die Klima-Allianz, zu deren Mitgliedern auch die EKHN gehört, hat Forderungen für mehr Klimaschutz aufgestellt.

Die nächste UN-Klimakonferenz findet vom 10. bis 21. November 2025 im brasilianischen Belém statt. Die COP30 in Belém markiert ein entscheidendes Jubiläum: Zehn Jahre Pariser Klimaabkommen. Die Staaten sind aufgerufen, ihre nationalen Klimaschutzbeiträge (NDCs) vorzulegen, um die globale Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen.

„Expertinnen und Experten schätzen, dass die eingereichten Pläne nicht ausreichen, um dieses Ziel zu erreichen“, sagt Dr. Hubert Meisinger, theologischer Referent für Umweltfragen im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN. Denn laut Wissenschaftler:innen steuert die Erde auf eine Erwärmung von deutlich über 2°C zu, einigen Szenarien zufolge sogar über 3°C – mit gefährlichen Folgen für Menschenleben, Ökosysteme und die Zukunft jüngerer Generationen.

Gemeinsam "Gebet für unsere Erde" sprechen

Wie können Christinnen und Christen sowie Kirchengemeinden die COP30 vor Ort begleiten? Drei Zentren der EKHN empfehlen vor dem Hintergrund der Klimakonferenz das gemeinsame "Gebet für unsere Erde" zu sprechen, eine Initiative des ökumenischen Netzwerks Eine Erde. In Gottesdiensten, die in der Zeit der Weltklimakonferenz vom 10.-21. November 2025 stattfinden, kann das "Gebet für unsere Erde" des verstorbenen Papst Franziskus eingebunden werden. Es ist ausdrücklich als Gebet für alle formuliert und ökumenisch einsetzbar. 

Die drei Zentren und das ökumenische Netzwerk Eine Erde empfehlen gemeinsam:

  • Geben Sie die Gebetsanregung in Ihrem Umfeld weiter, damit sie den Weg in viele Kirchengemeinden findet.
  • Nehmen Sie das Gebet in Ihre Gottesdienste, Andachten oder Veranstaltungen mit auf.
  • Machen Sie das Gebet sichtbar z.B. durch ein Plakat, ein Roll-up oder eine Projektion. Das Bistum Osnabrück z.B. plant, den Gebetstext in der Zeit der Weltklimakonferenz abends an den Dom zu projizieren.
  • Teilen Sie das Gebet über Ihre Social-Media-Kanäle.
  • Sind Sie am 14.11. beim globalen Klima-Aktionstag dabei? Wenn Sie eine Klimaandacht planen, beten Sie das "Gebet für unsere Erde". 

„Klimaschutz geht uns alle an. Als Vertreter:innen christlichen Glaubens liegt es auch in unserer Verantwortung, die Schöpfung zu bewahren“, betonen die Zentren Gesellschaftliche Verantwortung, Oekumene und Bildung der EKHN in einem Brief an die Gemeindem vom 07. November 2025.

Forderungen der Klima-Allianz

Auch die Klima-Allianz Deutschland, zu deren Mitgliedern auch die EKHN gehört, ist aktiv. In einem neuen Papier hat sie Forderungen aufgestellt. Im Rahmen der 30. ​ Konferenz der Vertragsstaaten (COP30  - Conference of the Parties) wird empfohlen:

  • Erhöhung der Klimafinanzierung: Deutschland soll seinen Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung im Haushalt 2026 auf 7-8 Milliarden Euro erhöhen und bis 2030 auf 12 Milliarden Euro steigern. ​ Innovative Finanzierungsquellen wie Abgaben für Flugreisen und fossile Energien sollen genutzt werden. ​
  • Schließung der Klimaschutzlücke: Deutschland muss ein Klimaschutzprogramm umsetzen, um die nationalen Klimaziele zu erreichen. ​ Besonders in den Bereichen Verkehr und Gebäude sollen Emissionen sozial gerecht gesenkt werden. ​
  • Internationale Zusammenarbeit: Deutschland soll ein verlässlicher Partner in der Klima- und Entwicklungszusammenarbeit bleiben und besonders vulnerable Länder bei Klimaschutz und Anpassung unterstützen. ​
  • Unterstützung bei Klimaanpassung: Deutschland soll den Anpassungsfonds ausbauen und Länder des Globalen Südens bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer nationalen Anpassungspläne (NAP) unterstützen.

In der Publikation „Kommunikationspaket der Klima-Allianz Deutschland zur Weltklimakonferenz COP30 in Belém, Brasilien“ informiert sie außerdem über die Hintergründe der aktuellen Konferenz:

Klimaschutz vor Ort: #duzaehlst

Klimaschutz ist nicht nur Aufgabe der Staaten – auch Einzelpersonen können etwas bewegen. Mit der Kampagne #duzaehlst hat die EKD im Jahr 2025 junge Menschen dazu ermutigt, ihren Einfluss für mehr Klimaschutz geltend zu machen. Denn die evangelische Kirche versteht den Schutz von Umwelt und Klima als Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung.
 

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