© Rolf Oeser / fundus-medien.de
Entscheiden für die Erwachsenentaufe
veröffentlicht 22.04.2023
von Rita Haering
Angebote der evangelischen Kirche wie das Singen im Chor können auch Erwachsene mit Freude erfüllen. Das kann den Wunsch wecken, sich taufen zu lassen und damit Kirchenmitglied zu werden.
Viele Erwachsene entdecken für sich passende Angebote der evangelischen Kirche, wie beispielsweise das Mitsingen im Chor, Konzertbesuche, Pilgerwanderungen, Gottesdienste, Hilfsprojekte oder Beratungsangebote. Dabei stellen sie vielleicht fest: Das macht Freude und erfüllt. Zudem können Gespräche oder Ereignisse im Leben dazu anzuregen, über zentrale Fragen nachzudenken, wie: Was gibt mir Halt? Wie möchte ich meine Spiritualität gestalten? Wie möchte ich mich in einer Gemeinschaft einbringen? Das kann den Wunsch wecken, sich taufen zu lassen und damit Kirchenmitglied zu werden. Darüber freut sich die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sehr.
Darf man sich mehrmals taufen lassen?
Die Heilige Taufe ist das sichtbare Zeichen der Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Christinnen und Christen. Die Taufhandlung ist allerings eine einmalige Zeremonie. Wer bereits evangelisch, katholisch oder orthodox getauft ist und danach aus der Kirche ausgetreten ist, braucht sich nicht wieder neu taufen zu lassen. Jemand, der nach einem Kirchenaustritt in die evangelische Kirche eintreten möchte, kann dies in jeder Kirchengemeinde oder in den Eintrittsstellen tun.
Wie lässt sich der christliche Glaube kennen lernen?
Dem Entschluss sich als Erwachsene:r taufen zu lassen, geht meist ein längerer Entscheidungsprozess voraus. Das braucht Zeit und die Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben. Viele Gemeinden laden daher zu einem eigenen Taufunterricht oder einem Glaubenskurs ein.
Welche Vorteile hat es, getauft und Kirchenmitglied zu sein?
Die Taufe kann in einem Gemeindegottesdienst oder zu eigenen Taufterminen stattfinden. Mit der Taufe wird man Mitglied der evangelischen Kirche mit allen Rechten und Pflichten. Dann haben Sie nicht nur die Möglichkeit kirchlich zu heiraten oder selbst Pate zu werden. Sie sind auch eingeladen, das kirchliche Leben in Ihrer Gemeinde mitzugestalten. Das Mitsingen im Kirchenchor, die ehrenamtliche Tätigkeit im Kirchenvorstand oder in der Kinder- und Jugendarbeit sind nur einige Beispiele. Der Mitgliedsbeitrag – die Kirchensteuer – ist gesetzlich geregelt und richtet sich nach Ihrem Einkommen.
Erster Schritt: Was muss ich tun, wenn ich mich als Erwachsene:r taufen lassen will?
Wenn Sie darüber nachdenken, sich taufen zu lassen, vereinbaren Sie am besten einen Termin für ein Erstgespräch mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer Ihrer Wohnortgemeinde. Bringen Sie bitte Ihr Familienstammbuch mit. Die Gemeinde vor Ort findet in Absprache mit Ihnen in der Regel individuelle Wege und Formen für Ihre Taufe.
Wird bei einer Erwachsenentaufe ein Taufpate benötigt?
Im Gegensatz zu Säuglings- oder Kindertaufen brauchen Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene keine Taufpaten, da sie bereits religionsmündig sind. Da das Patenamt als Amt der Kirche mit der Konfirmation endet, gibt es für Religionsmündige keine Patinnen und Paten.