Evangelischen Glauben erkunden
Was wir glauben, beeinflusst auch unsere Entscheidungen, Handlungen, unser Leben. Täglich stehen wir vor vielen Entscheidungen oder müssen mit Herausforderungen umgehen. Christlicher Glaube kann hier Orientierung geben. Er basiert auf dem Vertrauen auf Gott. Das kann auch auf die Probe gestellt werden. Dennoch geben viele Studien Hinweise, dass sich gläubige Menschen besser und gesünder fühlen. Wir laden zur Entdeckungsreise zum christlichen Glauben evangelischer Prägung ein.

Eintauchen in Herzstücke des evangelischen Glaubens
Zentrale Glaubensinhalte
Überblick - darauf kommt es an im evangelischen Glauben
Glaubenspraxis, Gott, Bibel
Bible Art Journaling: Kreativ die Glaubensgrundlagen erkunden
Künstlerische Auseinandersetzung mit Glaubens-Erzählungen aus der Bibel
Persönliche Antworten zu Euren Glaubensfragen
Die Fragen unserer User:innen beantworten Pfarrer:innen sowie ehren- und hauptamtlich Mitarbeitende der EKHN
So lässt sich christlicher Glaube im Alltag leben
Wort Gottes mit eigenen Erfahrungen verbinden - Ideen für die Glaubenspraxis
Glaubens-Worte
Glaubens-Zitate, die Orientierung schenken
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Eintauchen in Herzstücke des evangelischen Glaubens


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Überblick - darauf kommt es an im evangelischen Glauben
Glaube
Christlicher Glaube zeigt sich im Vertrauen auf Gott. Gottvertrauen kann sich beispielsweise in dem tiefen Gefühl zeigen, geliebt und gebraucht zu werden oder sich in schwierigen Situationen von einer größeren Kraft begleitet zu fühlen. Für den evangelischen Theologen Paul Tillich ist Glaube "das Ergriffensein von dem, was uns unbedingt angeht." Viele dieser Glaubensaspekte haben Menschen lange vor uns erlebt, einige davon sind in der Bibel überliefert. Im Glaubensbekenntnis und anderen Bekenntnissen werden die zentralen Glaubensaussagen zusammen gefasst. Für den Reformator Martin Luther gehörte das Motto "Allein durch Glauben" (lat: Sola fide) zu den Kernpunkten des Protestantismus. Es bedeutet, dass der Mensch allein durch den Glauben gerecht vor Gott werden kann. Zum Glauben gehört aber oft der Zweifel dazu - gerade mit Blick auf das Leid in der Welt. Hier gehen Christ:innen von einem mitleidenden Gott aus, der zur Nächstenliebe ermutigt.
Gott
Christ:innen glauben an einen einzigen Schöpfergott, der die Welt mit ihren Pflanzen, Tieren und Menschen gewollt hat. Dabei überliefert die Bibel vielfältige Gotteserfahrungen und bietet eine Fülle von unterschiedlichen Vorstellungen von Gott. Eine davon lautet "Gott ist Liebe" (1.Johannes 4,16). Sein Wesen hat Gott in Jesus Christus gezeigt, in ihm ist Gott Mensch geworden. Menschen finden in Gott ein Gegenüber, ein ansprechbares „Du“.
Jesus
Mehrere historische Quellen legen nahe, dass Jesus gelebt hat, vor allem gibt das Neue Testament der Bibel Auskunft über Jesus. Zeit seines Lebens war Jesus Jude. Aufgrund seines Wirkens ist allerdings das Christentum entstanden. Seine Geburt wird bis heute an Weihnachten gefeiert. In Jesus hat sich der sonst unsichtbare Gott gezeigt, er hat sich in ihm offenbart. Jesus hat die Botschaft der Liebe, des Friedens, der Heilung und der Gottesherrschaft in die Welt getragen. Nach seinem Tod am Kreuz ist Jesus auferstanden, daran erinnert Ostern. Im Christentum wird er als der "Gesalbte" (Christus) bezeichnet. Für den Reformator Martin Luther ist Christus der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen (1 Tim 2,5). Das hat er mit den Worten "allein durch Christus" (lat.: solus christus) ausgedrückt.
Heiliger Geist
Der Heilige Geist ist unsichbar - aber sein Wirken ist spürbar. Allerdings kann ein neuer Geist nicht herbei gezwungen werden. Diese Geisteskraft kommt von Gott. Vor allem nach Durststrecken des Lebens kann dieser gute Geist bei Menschen neue Kraft und neuen Mut bewirken. Wer vom Heiligen Geist erfüllt wird, spürt, dass sich innere Leere füllt mit neuen Ideen und Liebe, die von Gott kommt. Eine Möglichkeit Gottes Geist einzuladen ist, sich vorzubereiten, sich ihm bewusst zu öffnen, beispielsweise durch Meditation und Gebete. Zum Geist gehört aber auch Gemeinschaft, er kann Menschen verbinden. Davon erzählt die Pfingstgeschichte der Bibel.
Dreieinigkeit
Vater, Sohn und Heiliger Geist sind nach christlichem Verständnis die drei Seinsweisen des dreieinigen Gottes, die Trinität. Hinter der "Dreieinigkeit" Gottes steckt ein wertvoller Schatz: Wir erfahren "GOTT ÜBER UNS", als Schöpfer allen Lebens, als Urprung allen Seins. In Jesus begegnet er uns als "GOTT MIT UNS". Denn in Jesus zeigt sich Gott den Menschen und teilt mit ihnen ihr Leben und Leiden. Wir erleben aber auch "GOTT IN UNS" als belebende Energie, als innere Weisheit. Die Bibel nennt dieses Phänomen „Heiliger Geist“. Es ist aber immer derselbe Gott, der uns in diesen drei Weisen begegnet.
Bibel
Die Bibel ist die zentrale Glaubensgrundlage im Christentum. Sie erzählt von unterschiedlichen, jahrtausendealten Erfahrungen der Menschen mit dem einen Gott, deshalb gilt sie als "Heilige Schrift". Dabei ist die Bibel eine Sammlung verschiedener Einzelschriften mit Geschichten, Liedern und Gebeten - allerdings ist sie keine wissenschaftliche Abhandlung. Sie berichtet von der Vorstellung über die Entstehung der Welt, dem Leben der biblischen Urmütter und -väter, von Sintflut und neuem Versprechen, von Unterdrückung und Befreiung, den zehn Geboten und vielem mehr. Schließlich wird im Neuen Testament die Bedeutung Jesu Christi entfaltet. Die Bibel kann ermutigen, die Spuren Gottes im eigenen Leben zu entdecken. Für den Reformator Martin Luther steht in der Bibel die Botschaft von Heilung, Rettung und Erlösung. Das führte ihn zu der Erkenntnis: "Allein durch die Schrift" (lat.: sola scriptura).
Gottesliebe, Nächstenliebe, Selbstliebe
Psychologisch gesehen ist eine gesunde Selbstliebe eine wichtige Voraussetzung, um überhaupt gesund zu sein. Dann, wenn Menschen sich selbst lieben, sind sie auch in der Lage, Nächstenliebe zu geben, also z.B. einen recht nahestehenden Menschen zu unterstützen. Und gerade die Liebe und das Vertrauen zu Gott kann Menschen helfen, schwierige Situationen zu bestehen. Auf die zentrale Bedeutung und den Zusammenhang der Liebe zu Gott, zum Nächsten und zu sich selbst hat schon Jesus hingewiesen. Als er nach dem wichtigsten Gebot gefragt wird, sagt er: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt.« Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (Matthäus 22,37)
Feindesliebe - Gewaltspirale unterbrechen
"Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde.“ (Mt 5,44 ) Diese Worte Jesu wirken auf viele so, dass sie sich kaum in der Realität umsetzen lassen. Allerdings ist davon auszugehen, dass Feindesliebe nicht heißt, zerstörerische Kräfte und Missachtung einfach gewähren zu lassen. Denn selbst Jesus ist mit klaren Ansagen keiner Auseinandersetzung mit den Pharisäern aus dem Weg gegangen (Mk 2,24). Seine Festnahme, die schließlich zu seinem Tod führte, ließ Jesus allerdings ohne Gegenwehr über sich ergehen. Wie Feindesliebe heute gelebt werden kann, haben Persönlichkeiten wie der evangelische Pfarrer Martin Luther King gezeigt. Sein gewaltloser Einsatz für eine gerechtere Welt wirkt bis heute nach. Jesus hat also mit seinem Aufruf zur Feindesliebe ein Zeichen gesetzt, aus der Spirale von Gewalt und Gegengewalt auszusteigen. Zumal Christ:innen davon ausgehen, dass jeder Mensch ein Geschöpf Gottes ist und ihm dadurch eine besondere Würde zuteil wird – auch den Menschen, von denen wir uns attackiert fühlen. So sind wir aufgerufen immer wieder nach Möglichkeiten zu suchen, mit denen Brücken zu schwierig erscheinenden Menschen gebaut werden können. Zudem hat die Psychologie gezeigt, dass unangenehm wirkende Menschen uns z.T. auf unsere eigene Anteile verweisen, die noch verdrängt sind und angeschaut werden wollen.
Freiheit
Nach evangelischem Verständnis erwächst die Freiheit aus der Beziehung des Menschen zu Gott. "Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. Wir alle aber spiegeln mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider", heißt es beispielsweise bei Paulus (2. Kor 3,17). Diese Freiheit zeigt ein gläubiger Menschen durch sein Vertrauen darauf, dass Gott ihn angenommen hat. Viele christliche Theolog:innen begreifen die menschliche Freiheit als eine göttlich begründete Freiheit. Die von Gott dem Menschen geschenkte Freiheit bewirkt, dass der Mensch von Versuchen befreit wird, sein Heil durch Anstrengung und Verdienste zu erreichen. Diese Auffassung bezieht sich auf den Satz des Reformators Martin Luthers: „Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan.“ Ihm folgt allerding eine zweite, auf den ersten Blick widersprüchlich wirkende Äußerung: „Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan." Damit meint Luther, dass der Mensch die von Gott geschenkte Freiheit in der Liebe leben kann. Sie zeigt sich hier im Dasein für andere.
10 Gebote
Bis heute bilden die "10 Gebote" im Judentum und in den christlichen Kirchen so etwas wie den „Schlüssel“ zu einer gelungenen Lebensgestaltung: Sie zeigen, wie ein gutes Miteinander von Menschen und Gott gelingen kann. Die ersten drei Gebote regeln, wie die Gläubigen zu Gott stehen - das erste heißt "Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir." Die sieben weiteren Gebote ordnen an, wie die Menschen miteinander leben können. So sagt z.B. das siebte Gebot, dass du nicht stehlen sollst. Laut Bibel empfing Moses von Gott auf dem Berg Sinai zehn Gebote. In der Bibel sind sie im 2. Buch Mose (Kapitel 20) und im 5. Buch Mose (Kapitel 5) zu finden.
Rechtfertigung
Wie kann ein Mensch mit all seien Fehlern und Schwächen vor Gott gerecht werden? Diese Frage hatte den Reformator Martin Luther umgetrieben. Die Bibelstelle »Der Gerechte wird aus Glauben leben.“ (Römer 1,17) führte ihn zu der Überzeugung, dass ein Mensch sein Heil allein aus göttlicher Gnade gewinnen kann, nicht aufgrund eigener Anstrengung. Das heißt: Ich kann Gott vertrauen. Er schenkt sich mir und meinem Leben mit seiner Liebe. Diese Haltung hat der Reformator mit den Worten "allein aus Gnade" (lat.: sola gratia) ausgedrückt.
Priestertum aller Gläubigen
Nach Martin Luther ermöglicht der Heilige Geist jedem getauften Christen, die Bibel zu verstehen. Aus diesem Grund übersetzte Luther das Alte und das Neue Testament ins Deutsche und forderte, dass jeder lesen und schreiben lernt. Er war überzeugt, dass jeder, der die Bibel selbst lesen kann, sich auch an der Reform der Kirche beteiligt.
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Bible Art Journaling: Kreativ die Glaubensgrundlagen erkunden
Der christliche Spiritualität bezieht sich auf die Bibel. Und die Geschichten bewirken etwas in den Lesenden! Mit dem „Bible Art Journaling“ können sie sich persönlich und kreativ mit den biblischen Texten auseinandersetzen. „Bible“ steht für die Bibel, also das Wort Gottes. „Art“ bedeutet Kunst und „Journaling“ deutet an, dass es auch darum geht, ein persönliches Buch zu gestalten. "Immer öfter kam ich beim Gestalten in einen Flow; erlebte, wie Gott zu zu mir sprach und wie sich meine erste Idee von einer Geschichte während der Arbeit veränderte", berichtet Pfarrerin Alrun Kopelke, die das „Bible Art Journaling“ praktiziert. Vor allem wenn sich eigene Eindrücke nicht in Worte fassen lassen, lassen sie sich in Farbe und Form ausdrücken.
Um mit dem "Bible Art Journaling" zu starten, wird im Prinzip nur eine ausgedruckte Seite mit der Bibelstelle benötigt und ein paar bunte Stifte. Das reicht als Grundausstattung aus. Wer seine Leidenschaft für das "Bible Art Journaling" intensivieren will, kann überlegen, sich beispielsweise die Basis-Journaling-Bibel bei der Deutschen Bibelgesellschaft zuzulegen.
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Persönliche Antworten zu Euren Glaubensfragen
Die Serie #fragmal! auf dem Instagram-Kanal ekhn.gemeinsam gibt Euch die Chance, über Glaubensfragen ins Gespräch zu kommen. Eure Fragen sowie die persönlichen Antworten der Pfarrer:innen, der eheren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden der EKHN zeigen wir Euch auch hier.
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So lässt sich christlicher Glaube im Alltag leben
Unterschiedliche Formen des Glaubens eröffnen Möglichkeiten, seine innere Welt zu entdecken und sich Gott zu nähern. Gerade in Krisenzeiten kann das stärken. Im Alltagsstress zwischen Terminen und ToDo-Listen scheint allerdings kaum Zeit dafür da zu sein. Doch wir haben viele Möglichkeiten für spirituelle Auszeiten gefunden - für kürzere und längere.
Biblische Erzählungen entdecken

© Peter Bongard / fundus-medien.de
Der christliche Glaube bezieht sich auf Gott. Viele Menschen erleben, dass sie göttliche Kraft beispielsweise in der Natur oder in der Musik spüren. Vor allem berichtet die Bibel über vielfältige Gotteserfahrungen und bietet eine Fülle von unterschiedlichen Vorstellungen von Gott. Die Bibel ist kein wissenschaftliches Buch, sondern sie erzählt von den Erfahrungen, die Menschen mit Gott gemacht haben. Sie kann zum"Lebensbuch" werden, aus dem sich unser Glaube, unsere Liebe und unsere Hoffnung speist.
Klassik, Gospel, Neues Geistliches Lied & mehr: Schätze der Kirchenmusik entdecken

© Peter Bongard
Ob klassische, jazzige oder poppige Elemente - viele Stilrichtungen bereichern die evangelische Kirchenmusik. Jede:r darf sich eingeladen fühlen, Konzerte in der Kirche zu besuchen, im Gottesdienst und im Kirchenchor mitzusingen oder ein Blechblasinstrument im Posaunenchor zu spielen. Christlich geprägt Musik greift existentielle Themen des menschlichen Lebens in allen Facetteten auf und verbindet sie mit der biblischen Botschaft. Viele Menschen leben ihre Spiritualität beim Hören und Spielen von Kirchenmusik.
Sensibel werden für Gottes verborgenes Handeln im Alltag

© gettyimages_johnnygreig
Angesichts von Krisen und Konflikten wirkt es überraschend, dass Jesus immer wieder darauf hingewiesen hat, dass Gott bereits jetzt in dieser Welt wirkt, dass schon jetzt sein Himmelreich angebrochen ist - wenn auch noch nicht vollendet. Noch ist Gottes Handeln in der Welt verborgen, deshalb will Jesus mit seinen Gleichniserzählungen unser Aufmerksamkeit dafür wecken, was unsere Augen im Alltag übersehen, wo aber Entscheidendes geschieht. Jesus will damit den Alltag durchsichtig auf Gottes verborgenes Handeln machen (Transzendenz). Dabei stellt sich in jeder Geschichte die Frage der oder dem Leser:in: Wie entscheidest du dich? Ein Beispiele sind Geschichten vom verlorenen Sohn (Lukas 15), vom barmherzigen Samariter (Lukas 10), vom Senfkorn (Markus 4,30) und viele mehr. Gerade Radio-Andachten geben hier wertvolle Impulse.
Gottesdienste, Kirchentage & evangelische Veranstaltungen besuchen

© Birgit Arndt / fundus-medien.de
Glauben erfährt jeder indiviuell. Aber eine Gemeinschaft kann den Blick weiten und neue Glaubenserfahrungen ermöglichen. Deshalb ist jede:r zu Kirchentagen, Freizeiten oder christlichen Workshops eingeladen. Für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senior:innen gibt es oft besondere Angebote wie Kinderbibeltage, den Jugendkirchentag oder spezielle Reisen. Gerade Gottesdienste, bzw. Kinder- und Jugendgottesdienste, können inspirierend und stärken erlebt werden. Denn Gottes-Dienst heißt zunächst: Gott will uns dienen. Er wendet sich uns zu, spricht zu uns, vergibt uns, stärkt uns, berührt und segnet uns. Der Dienst des Menschen im Gottesdienst ist eine Antwort darauf - mit Liedern, Gebeten oder der Kollekte.
Nächstenliebe leben

© gettyimages, Eva Katalin
Wenn Menschen sich selbst und Gott lieben, ist das eine gute Voraussetzung, um Nächstenliebe zu geben. Dabei geht es darum, einer mir bekannten Person, die gerade Unterstützung benötigt, diese auch zu geben - entsprechend meiner Möglichkeiten.
Dabei ist es wichtig, den Nächsten - also den Nachbarn, die Großmutter, eine Kollegin oder einen obdachlosen Menschen als Mitmenschen urteilsfrei wahrzunehmen. Meist ist es hilfreich, selbst den ersten Schritt zu tun und zu fragen was die- oder derjenige braucht. Konkret kann das bedeuten: Tüten hochtragen, auf die Kinder aufpassen, den Rollladen des älteren Herrn im Auge behalten, ein Schwätzchen halten, den Partner zu loben oder einer Hilsorganisation etwas zu spenden. Man hilft und achtet aufeinander, wie es einem möglich ist.
Evangelische Spiritualität im Alltag leben

© gettyimages, 4fr
Gerade in Zeiten, in denen so vieles aus der Balance zu geraten droht, ist die Suche nach Halt und Orientierung umso wichtiger. In der persönlichen Begegnung mit spirituellen christlichen Formen eröffen sich wichtige Glaubensquellen. Sie sind ein wertvoller Schatz, mit dem die dringend benötigte Resilienz gestärkt und die Basis für möglichst passende Entscheidungen gelegt werden kann. Zu den Formen christlicher Spiritualtiät gehören neben dem Bibellesen vor allem Gebete, Meditationen, das Pilgern, spirituelles Körperlernen oder eine Auszeit in einer christlichen Kommunität.
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Glaubens-Worte
Manche Christ:innen und evangelischen Theolog:innen haben die Gabe, komplexe Glaubensinhalte auf den Punkt zu bringen - und ins Herz zu treffen. Diese wunderbaren und stärkenden Worte wollen wir mit euch teilen.
Aktuelles rund ums Thema Glaube

Reden und Predigten von Kirchenpräsident Dr. Volker Jung
Geistliche Orientierung zu geben und die geistliche Leitung zusammen mit anderen wahrzunehmen - das sind die Hauptaufgaben des Kirchenpräsidenten. Er hat das Recht, zu wesentlichen Fragen von Kirche, Theologie und Gesellschaft für die EKHN Stellung zu beziehen. Kirchenpräsident Dr. Volker Jung ergreift in Predigten, Reden und Vorträgen öffentlich das Wort und erläutert Perspektiven der christlichen Botschaft.

Wie passen Evolutionstheorie und evangelische Theologie zusammen?
Nach der Schöpfungs-Erzählung der Bibel ist die Welt in sieben Tagen entstanden. Die Naturwissenschaft hingegen schätzt, dass viereinhalb Milliarden Jahre zwischen der Entstehung des Planeten Erde und dem Aufkommen der ersten Menschen liegen. Was nun?