Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Ein junger Mann mit misstrauischem Gesichtsausdruck

© gettyimages, imamember

Du zweifelst daran, ob deine Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche noch sinnvoll ist und denkst sogar darüber nach auszutreten? Dann würden wir gerne mit dir ins Gespräch kommen.
  • Mitgliedschaft

Du denkst über einen Kirchenaustritt nach? Alle Infos für Regionen in Hessen und Rheinland-Pfalz

veröffentlicht 24.03.2025

von Laura Gleichmann

Hier findest Du alle wichtigen Informationen rund um den Kirchenaustritt aus der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau – inklusive Kirchensteuer, Amtsgericht und Möglichkeiten zum Gespräch.

Danke für deine Mitgliedschaft!

Du möchtest aus der Kirche austreten? Das ist Dein gutes Recht. In Deutschland – ob in Hessen, Rheinland-Pfalz oder anderswo in Deutschland – zum Glück dürfen Menschen frei über ihre Religionszugehörigkeit entscheiden.

Dennoch bedauern wir sehr, dass Du eine Abmeldung von der Kirche in Erwägung ziehst – denn für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau bist Du ein wertvoller Teil unserer Gemeinschaft – auch und gerade Du!

Impuls für ein Gespräch vor Ort

Gerne würden wir mit Dir ins Gespräch kommen und erfahren, was dich zu einem Kirchenaustritt bewegt – ganz gleich, ob du in Mainz, Frankfurt am Main, Wiesbaden oder in einem anderen Ort im Gebiet der EKHN lebst.

Wir haben ein offenes Ohr für Deine Beweggründe – sei es wegen der Kirchensteuer, persönlichen Erfahrungen oder anderen Ursachen rund um den beabsichtigten Kirchenaustritt. Wir würden uns freuen, wenn Du mit uns Kontakt aufnimmst.

  • Du kannst Dich direkt an eine Pfarrerin oder einen Pfarrer in Deiner Gemeinde wenden
  • oder unsere Servicestelle Mitgliederorientierung kontaktieren.

Informationen für Austrittswillige

Bei uns findest du auch alle wichtigen Informationen rund um das Thema Kirchenmitgliedschaft und Kirchenaustritt:

  • wenn dein Wohnort in den Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz liegt (Gebiete deiner Landeskirche EKHN),
  • wie du aus der Kirche austreten kannst,
  • an wen du dich bei Gesprächsbedarf wenden kannst und Zuständigkeitsbereiche,
  • Vor- und Nachteile sowie
  • Konsequenzen, die mit dem Kirchenaustritt verbunden sind.

Einladung der Mitgliederorientierung für ein persönliches Beratungsgespräch

In einem persönlichen Beratungsgespräch hast du die Möglichkeit über Gründe und Glaubensfragen zu sprechen. Dabei geht es um deine persönlichen Bedürfnisse und Fragestellungen, aber auch um deine Rolle als Kirchenmitglied. So kannst du auch erfahren, welche sozialen Projekte und welche Gemeindearbeit bisher von deiner Kirchensteuer unterstützt wurden. Außerdem haben wir so die Gelegenheit, dir für deine bisherige Mitgliedschaft zu danken. Wir freuen uns über ein Gespräch.

Laura Gleichmann

Referentin Fundraising und Mitgliederorientierung

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Häufig gestellte Fragen (FAQs): Gründe zum Gehen und Gründe zum Bleiben

Ein Kirchenaustritt ist oftmals kein leichter Schritt und ein Abwägen von unterschiedlichen Gründen geht damit einher. Hier sind die meist genannten Gründe zu gehen oder zu bleiben:

Welche Gründe sprechen für einen Kirchenaustritt?

  1. Die Kirchensteuer ist mir zu hoch 
  2. Ich nutze keine kirchlichen Angebote. Sie ist also für mich persönlich nicht relevant.
  3. Ich habe keinen Bezug zur Gemeinde vor Ort.
  4. Ich kann meinen Glauben auch ohne Kirche leben.
  5. Ich habe andere Werte, als sie von der Kirche vertreten werden.
  6. Ich habe mich über jemanden in der Kirche geärgert.
  7. Ich finde die Kirche unglaubwürdig.
  8. Die Kirche lebt nicht das, was Jesus wollte.
  9. Die Kirche kümmert sich zu sehr um Politik.
  10. Ich kann mit Glauben allgemein nichts mehr anfangen.

Welche Gründe sprechen für eine Kirchenmitgliedschaft?

  1. Christliche Werte in unserer Gesellschaft sind mir wichtig.
  2. Kirche leistet Dienst an der Gesellschaft z. B. in der Zuwendung zu Armen, Kranken und Minderheiten, gegen soziale Ausgrenzung und Hunger in der Welt, in der Flüchtlingshilfe und im Kampf für Demokratie und Freiheit u.v.m.
  3. Die Kirche ist eine Institution die professionelle Begleitung in allen Lebensphasen anbietet (z. B. Seniorenheime, Kindergärten, Hospizarbeit, Seelsorge, Familienzentren etc.)
  4. Mit meiner Kirchensteuer unterstütze ich Initiativen und Projekte, die vielen verschiedenen Menschen zugute kommen.
  5. Ich fühle mich in meiner Gemeinde vor Ort willkommen und ich kann das Leben in meiner Gemeinde mitgestalten.
  6. Ich kann mein/e Kind/er taufen lassen, kirchlich heiraten und kann kirchlich bestattet werden. Das ist mir wichtig.
  7. Ich kann Taufpatin oder Taufpate werden und so einen kleinen Menschen mit Gott gemeinsam durchs Leben begleiten.
  8. Die Kirche achtet jeden Menschen als Geschöpf Gottes als besonders und wertvoll. Darum sind Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung christliche Werte, für die Kirche auch öffentlich eintritt. 
  9. In besonders schweren Lebenssituationen die mit Schmerz und Trauer verbunden sind, finde ich hier Menschen, die mir zuhören und mich begleiten.
  10. Besonders die Kinder- und Jugendarbeit sind mir wichtig. Sie begleitet junge Menschen auf der Grundlage von christlichen Werten auf ihrem Lebensweg ins Erwachsenwerden. Hier stehen die individuelle Stärkung, der Glaube und Vertrauen, ein Sinn für Gemeinschaft und Solidarität im Vordergrund – das ist wichtig für unsere Gesellschaft.

Was habe ich eigentlich von meiner Kirchenmitgliedschaft?

Die Gründe, zur Kirche zu gehören, sind vielfältig und individuell. Dein persönlicher Gewinn ist die Möglichkeit, Pate oder Patin werden zu können. Du kannst dich kirchlich trauen lassen und, nach deinem Tod kannst du kirchlich bestattet werden.

Als Kirchenmitglied bist du Teil einer Kirchengemeinde vor Ort, aber auch Teil einer großen  Gemeinschaft von Menschen, denen christliche Werte wichtig sind. Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung sind Werte, für die die Kirche Gesellschaftlich einsteht..

In der Kirche kannst du deinen Glauben leben, kirchliches und kommunales Leben mitgestalten und an vielen Projekten und Initiativen mitwirken.

Übrigens prägen kirchliche Feiertage das ganze Jahr, von Advent bis zum Ewigkeits- oder Totensonntag.

Als Kirchenmitglied kannst du deine Kirche demokratisch mitgestalten. Die Kirchenvorstände werden von den Gemeindegliedern gewählt, aus ihnen wiederum werden Menschen in die Kirchenparlamente, die Synoden, entsandt. Das geht bis hin zum höchsten Entscheidungsgremium, der Kirchensynode, in dem viele Laienmitglieder sitzen.

Was haben andere von meiner Kirchenmitgliedschaft?

Die einfache Antwort lautet: sehr viel. Denn die Kirche und die Diakonie sorgen für alle Menschen in unserer Gesellschaft. Viele verschiedene Initiativen, Projekte und Einrichtungen sind in kirchlicher Trägerschaft und werden so von Deinem Kirchenmitgliedsbeitrag – der Kirchensteuer – finanziert.

Junge, Alte, Kleine und Große, Arme, Suchtkranke, Menschen auf der Flucht, Kranke und Trauernde, Sterbende und Trauernde – für all sie und viele, viele mehr gibt es Hilfe, Unterstützung und Begleitung. In Kindergärten, Beratungseinrichtungen, Hospizen, Krankenhäusern und vielem mehr.  Als Kirchenmitgliedunterstützt du, dass diese Angebote erhalten bleiben: für andere oder vielleicht auch um sie einmal selbst in Anspruch zu nehmen.

Und in der Kirchensteuer selbst zeigt sich der Gedanke der Solidarität auch: Die, die höhere Einkünfte haben, geben mehr ab. Viele Menschen verdienen wenig oder gar nichts, sie zahlen auch keine Kirchensteuer.

Mehr: So wirkt die Kirchensteuer

Hier siehst Du, was schon alleine 10€ Deiner Kirchensteuer bewirken:

Landschaft mit Gebäuden und Zahlenangaben

© soldan Kommunikation / fundus-medien.de

Kirchensteuer bewirkt Gutes

Was ist, wenn die Kirchensteuer für dich einfach zu teuer ist?

Die Kirchensteuer orientiert sich an deinem Einkommen. So zahlen übrigens in der EKHN nur rund 50% der Mitglieder auch Kirchensteuern. Denn Personen ohne Einkommen zahlen keine Kirchensteuern.

Die Kirchensteuer ist wie eine Spende und kann am Ende des Jahres bei der Steuererklärung geltend gemacht werden - was eine mögliche Nachzahlung mindert und vielleicht sogar zu einer Rückzahlung führen kann.

Wenn du Fragen zu deiner Kirchensteuer hast, kontaktiere uns gerne kirchensteuer@ekhn.de

Warum zieht der Staat überhaupt die Kirchensteuer ein? 

Die Kirchensteuer ist die wichtigste und größte Einnahmequelle der evangelischen Kirche. Sie wird ausschließlich von den Kirchenmitgliedern gezahlt – und über die staatlichen Finanzämter eingezogen. Dieser Einzug wird immer wieder zum Anlass genommen, um generell über die finanziellen Beziehungen zwischen Staat und Kirche zu diskutieren. Dabei sind Kirche und Staat in Deutschland klar getrennt. Doch schließt diese Trennung nicht aus, dass der Staat und die evangelische Kirche kooperieren können. Denn die Kirche übernimmt viele wichtige soziale gesellschaftliche Aufgaben.

Grundsätzlich muss man bei den finanziellen Beziehungen zwischen Staat und Kirche drei Dinge unterscheiden:

  1. Kirchensteuer-Einzug
  2. Subsidiäre Leistungen
  3. Staatsleistungen

In allen drei Bereichen fließt Geld zwischen Staat und evangelischer Kirche.

Video: Infos rund um die Kirchensteuer:

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Ich möchte trotzdem austreten. Wo kann ich meinen Austritt beantragen?

In Hessen kannst Du den Kirchenaustritt bei der Stadt oder Gemeinde erklären. In Rheinland-Pfalz wendest du dich an das zuständige Standesamt.

Zum zuständigen Amt bring bitte Pass, Personalausweis oder Meldebestätigung mit.

Die Verwaltung erhebt für den Kirchenaustritt leider eine Gebühr.

Wir freuen uns, wenn Du es Dir noch einmal überlegst und durch Deine Kirchenmitgliedschaft die kirchliche Arbeit weiter unterstützt. Vielleicht bekommst Du ja auch Lust, dich persönlich wieder mehr mit Glauben und Kirche zu beschäftigen. Auch hier gilt: Nimm gerne mit uns Kontakt auf!

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